Norderstedt. Von Sonntag an kann im Tennispark am Lemsahler Weg draußen aufgeschlagen werden. Was beim Betreten der Plätze zu beachten ist.

Arne Steffenhagen sieht vor Beginn einer Freiluftsaison regelmäßig rot. Das äußert sich beim Tennistrainer aber nicht in negativen Gefühlsausbrüchen. Der 37 Jahre alte Platzwart des TSC Glashütte ist vielmehr dafür verantwortlich, dass sich die 14 Rotsand-Außencourts des Tennisparks am Lemsahler Weg pünktlich zum Saisonauftakt in einem vernünftigen und spielfähigen Zustand präsentieren.

Der Beginn der Sommerserie 2023 steht unmittelbar bevor. Bevor die ersten Bälle am kommenden Sonntag von etwa 12 Uhr an über die Netze fliegen, bedurfte es intensiver Vorbereitungen, die den Verantwortlichen logistisches Know-how sowie Fachkenntnisse bei der Pflege der gesamten Außenanlage abverlangt haben.

Start in Freiluftsaison: Arne Steffenhagen koordiniert Frühjahrsputz

Im 470 Mitglieder zählenden TSC Glashütte liegt die Frühjahrs-Instandsetzung der Plätze in den Händen von Arne Steffenhagen. Seit der Übernahme der Tätigkeit auf dem 4,6 Hektar großen Areal vor drei Jahren hat der Mann aus Nahe ein kompetentes Team zusammengestellt.

Das besteht zu einem großen Teil aus ihm selbst, einer kleinen Gruppe von Helfern und aus seinem Vater. Heinz Steffenhagen (67) legte in den vergangenen Wochen häufig rund 80 Kilometer zwischen seinem Wohnort Eutin und Norderstedt zurück, um den Filius bei der Herrichtung der Plätze zu unterstützen.

35 Tonnen Ziegelmegl werden auf den 14 Courts verarbeitet

„Ohne ihn wäre es wohl wieder einmal nicht so reibungslos gelaufen“, sagt Arne Steffenhagen, der im Oktober 2022 die Netze der 14 Courts abmontiert hatte. Doch der Winter ist vorbei, und nun war am 6. und 7. März wieder einmal Termin. Der Clubvorsitzende und Hauptkoordinator Dirk Backhaus (69) wartete schon am Eingangstor der Anlage, als zwei Lkw am Clubhaus vorfuhren.

Etwa 20 Serviceleute der Kieler Firma Momme und Bilkenroth luden auf dem Vorplatz 35 Tonnen Ziegelmehl ab, das in einem Produktionsbetrieb im niedersächsischen Nörten-Hardenberg am Rande des Harz hergestellt worden ist.

Auch Clubchef Dirk Backhaus packt tatkräftig mit an

Rund 30 Tonnen des zuvor abgetragenen Rotsand-Belags nahmen sie wieder mit. Um die Reste kümmerte sich Clubchef Backhaus selbst; er befreite die Gehwege und kleinere Rasenflächen mit einem Hochdruckreiniger vom Sand.

Auf dem Vorplatz des Tennisclubs lagerten 35 Tonnen Ziegelmehl, die anschließend fachkundig verarbeitet wurden..
Auf dem Vorplatz des Tennisclubs lagerten 35 Tonnen Ziegelmehl, die anschließend fachkundig verarbeitet wurden.. © Heiko Stolte

„Das war schon etwas aufwendig, aber alles muss ja wieder top aussehen“, sagte der Vereinschef, der nun schon seit seit seit zehn Jahren im Amt ist. Er hatte übrigens schon einmal Pech beim Arbeitseinsatz: Backhaus versuchte sich vor einigen Jahren auf Platz sieben und rammte mit einer Motorwalze versehentlich einen der beiden Netzpfosten, der daraufhin noch einmal einbetoniert werden musste. Beim Rasenmähen gab’s dagegen keine nennenswerten Probleme.

Die jährlichen Kosten belaufen sich auf 14.000 Euro

Dass um die Plätze herum alles in Ordnung und schmuck aussieht, dafür sorgen Heiner Möller und Eberhard Überall. Sie inspizieren die Grünanlagen, beschneiden im Frühjahr die Büsche, gießen Blumen und säubern den vor einigen Jahren gebauten Spielplatz.

Die Aktionen beim Frühjahrsputz erfordern Zeit und vor allem Geld. Dirk Backhaus kalkuliert mit jährlich 14.000 Euro an Kosten, die überwiegend über die Mitgliederbeiträge abgedeckt sind. Der Kieler Vertragspartner Momme und Bilkenroth ist in Schleswig-Holsteins Tennisvereinen pro Saison auf 600 Plätzen beschäftigt. Die meisten Courts gibt es beim TSC Glashütte (14), dahinter folgen der 1. FC Phönix Lübeck (13), der Kieler HTC (12) sowie die TG Düsternbrook aus Kiel (8).

Gut für die Plätze: Es gab im Winter nur wenige Frostperioden

In Glashütte wissen Arne und Heinz Steffenhagen genau, was sie getan haben, wenn die Plätze des TSCG zum Betreten freigegeben werden. Pro Platz werden etwa zehn Schubkarren Sand gebraucht. Auf jedem Court waren sie jeweils zehn Stunden im Einsatz, was für die gesamte Anlage 140 Stunden bedeutet.

Auch Vereinschef Dirk Backhaus (69) packte bei den Arbeiten auf der Anlage am Lemsahler Weg mit an.
Auch Vereinschef Dirk Backhaus (69) packte bei den Arbeiten auf der Anlage am Lemsahler Weg mit an. © Karsten Jaeger

„Längere Frostperioden sind Gift, waren in diesem Winter aber zum Glück nur kurz“, sagt Arne Steffenhagen. „Regen hatten wir genug, stattdessen wären mehr Sonnenphasen von Vorteil gewesen.“

Start in Freiluft-Saison: Zunächst sind nur Hallenschuhe erlaubt

Damit mit keine größeren Schäden entstehen, dürfen die Mitglieder von Sonntag an für einige Zeit nur in Hallenschuhen auf die Plätze.

Die neun Courts auf der 4000 Quadratmeter großen Anlage des benachbarten TC Garstedt sind vorletzte Woche fertig geworden. Der Spielbetrieb geht dort am kommenden Montag los.