Norderstedt. Regionalligist Eintracht Norderstedt muss sich in Hildesheim mit einem 2:2 begnügen. Die Parallelen zum Hinspiel sind erstaunlich.

Auch für Eintracht Norderstedt wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Das zuletzt so erfolgreiche Team von Trainer Olufemi Smith hat in der Regionalliga Nord den Sprung auf Rang drei durch ein 2::2 (1:2)-Unentschieden beim Abstiegskandidaten VfV Borussia 06 Hildesheim verpasst.

Wie schon im Hinspiel gerieten die Garstedter mit 0:2 in Rückstand, ehe sie durch eine Leistungssteigerung noch ausgleichen konnten.

Eintracht Norderstedt: Rasenplatz des Gegners gleicht einem Acker

Allerdings fand die Partie in der Hinrunde am 4. September auf einem besseren Geläuf statt. Der Rasen im Edmund-Plambeck-Stadion ist bekanntlich eine Wucht, wird des Öfteren auch von den gegnerischen Trainern gelobt. Der Untergrund im Hildesheimer Stadion An der Pottkuhle glich dagegen einem Acker.

„Es war sehr uneben. Wo der Ball nach dem Aufkommen hinsprang, war oft eine Lotterie“, sagte Coach Smith. Dies sollte aber, wie er gleich klarstellte, kein Vorwurf an den Gegner sein. „Die Hildesheimer sind mit diesen Bedingungen sicher ebenfalls unglücklich. Aber sie haben uns in der ersten halben Stunde vorgemacht, wie man auf einem solchen Platz Fußball spielen muss.“

Anschauungsunterricht von Abstiegskandidat Hildesheim

Die Gastgeber gingen aggressiv zu Werke, agierten mit vielen langen Bällen, kämpften rigoros um jeden Abpraller. Und die Eintracht, sonst spielerisch eher in der Gourmet-Klasse der Regionalliga Nord unterwegs, kam ins Schleudern.

Torwart Lars Huxsohl rettete zunächst noch gegen Hassan El Saleh (7.), bei einer weiteren Großchancen der Hildesheimer verpassten gleich drei Spieler den Ball (9.). Doch kurz darauf war es dann so weit: Kevin Kalinkowski bediente am zweiten Pfosten El Saleh, der mühelos zum 1:0 einköpfte (14.) – das erste Gegentor für Huxsohl nach 374 Minuten.

Keeper Lars Huxsohl muss nach 374 Minuten wieder hinter sich greifen

Das zweite sollte folgen. Und zwar wieder nach dem gleichen Muster. Diesmal flankte Finn Kiszka an den zweiten Pfosten. Dort war der Hildesheimer Torjäger Moritz Göttel erfolgreich. Und für die Eintracht schien sich eine überraschende Niederlage anzubahnen.

Das Gegenmittel hieß Nils Brüning. Wuchtig und ein wenig aus dem Nichts knallte er den Ball kurz nach dem 0:2 aus 18 Metern zum Anschlusstreffer ins Netz (34.). Von diesem Zeitpunkt an waren die Norderstedter drin in der Begegnung, es entwickelte sich ein echtes Kampfspiel. Wobei die Hausherren durch El Saleh (40.), der an Huxsohl scheiterte, sowie Göttel mit einem Schuss knapp neben das Tor (45.) zunächst weiterhin die besseren Möglichkeiten besaßen.

Wie im Hinspiel Zwei-Tore-Rückstand egalisiert

Nach dem Wechsel sah dies anders aus. Die Eintracht drückte auf den Ausgleich. Tjark Hildebrandt traf die Latte (54.), ein Schuss von Kangmin Choi wurde von der Linie gekratzt (55.). Smith brachte, um die Drangperiode noch zu verstärken, Jan Lüneburg als zweiten Stürmer, wechselte vom 4-1-4-1 ins 4-4-2-System.

Den Ausgleich erzielte Cemal Sezer, der schon in der Vorwoche beim 3:0 gegen Hannover 96 II erfolgreich gewesen war. Er köpfte eine Flanke von Juri Marxen über VfV-Torwart Antonio Brandt hinweg zum 2:2 in den Kasten (68.).

Eintracht Norderstedt: Coach ist der Einstellung des Teams zufrieden

Anschließend ging es ohne klare Torchancen rauf und runter. Daher blieb es beim Unentschieden. Smith: „Ich kann meiner Mannschaft von der Einstellung und vom Charakter her keinen Vorwurf machen, es war einfach nicht mehr drin. Aber wir hätten die erste halbe Stunde aber anders spielen müssen.“

Das Phänomen, dass seine Truppe zuletzt vor der Pause einige Male nicht so präsent war wie in den zweiten Halbzeiten, konnte er noch nicht erklären. „Woran das so genau liegt, müssen wir ergründen. Aber erst einmal nehmen wir einen Punkt mit, den wir uns durch unseren Kampf verdient haben.“

VfV Borussia 06 Hildesheim – Eintracht Norderstedt 2:2 (2:1). – Zuschauer: 420. – Schiedsrichter: Christopher Horn (SSV Lunden). – Tore: 1:0 Hassan El Saleh (14.), 2:0 Moritz Göttel (32.), 2:1 Nils Brüning (34.), 2:2 Cemal Sezer (68.) – Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Hildebrandt (64. Lüneburg), Nuxoll, Grau, Wallenborn – Koch (24. Choi) – Marxen (86. Schütt), Behounek, Bölter, Brüning – Sezer (86. Brendel).