Norderstedt. Bisher konnte sich der frühere Spieler von Eintracht Norderstedt bei Teutonia 05 nicht durchsetzen. Im direkten Duell fehlt er.

Wenn der Tabellenneunte der Regionalliga Nord, Eintracht Norderstedt, am Sonnabend im Derby gegen den Sechzehnten FC Teutonia 05 (14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion) seinen vierten Sieg in Folge landen will, wird ein den Garstedtern wohlbekannter Spieler der Gäste traurig auf der Tribüne sitzen: Linus Meyer. „Ich habe mir leider am Montag im Training einen Muskelfaserriss zugezogen. Ausgerechnet vor dem Spiel bei der Eintracht. Das ist doppelt bitter für mich. Wie lange ich ausfallen werde, ist noch offen“, sagt der 30-Jährige.

2007 wechselte er in die U17 der Eintracht, durchlief diese und die U19 und war, wenngleich oft verletzungsgeplagt, bis 2018 fester Bestandteil der Ligamannschaft (169 Spiele, 42 Tore, 38 Vorlagen). 2013 stieg der Offensivallrounder mit der Eintracht in die Regionalliga Nord auf, die Fans adelten Meyer zum „Fußballgott“.

Eintracht Norderstedt: Kein Wiedersehen mit Linus Meyer im Teutonia-Duell

Doch auch wenn er nun ausfällt, wäre Meyers Einsatz von Beginn an zweifelhaft gewesen. Bei Teutonia, wo er nach Stationen beim SV Rödinghausen, der VSG Altglienicke und dem TSV Havelse im Sommer anheuerte, ist er im Gegensatz zum anderen Ex-Norderstedter Marcus Coffie (fällt wegen Schienbeinbruch aus) nur Ersatz. Der technisch so beschlagene Meyer spielte nur viermal von Beginn an, dreimal wurde er dabei ausgewechselt, neunmal kam er von der Bank. Nur am ersten Spieltag (0:2 bei Hannover 96 II) durfte er 90 Minuten durchspielen. „Ich kann nur meine Verletzung auskurieren und versuchen, weiterhin meine beste Leistung anzubieten, um bald von Anfang an zu spielen.“

Teutonias Trainer David Bergner wiederum ist sich der großartigen Fähigkeiten Meyers voll bewusst. „Linus ist ein fantastischer Fußballer. Er kann im Training mit dem Ball Dinge anstellen, die viele andere nicht hinkriegen“, sagt der Coach. „Außerdem besitzt er eine absolut professionelle Einstellung. Er bereitet sich auf jedes Training vor, pflegt einen Körper sehr gut und ernährt sich vorbildlich.“

Lob vom Trainer – aber Linus Meyer ist bislang kein Stammspieler bei Teutonia

Aber warum ist Meyer kein Stammspieler? „Was Linus bislang fehlt“, so Bergner, „ist die Lockerheit. Er bräuchte den berühmten Dosenöffner. Eine Aktion, durch die wir ein Tor machen und gewinnen. Linus steht ein wenig symbolisch für unser Team. Wir nutzen unsere Torchancen nicht.“ Tatsächlich kommt Meyer in dieser Saison auf eine für einen Spieler mit seinen Möglichkeiten schwache Bilanz von nur einem Tor und einer Vorlage. Diese Scorerpunkte glückten ihm am 9. Spieltag. Doch Punkte brachten sie nicht ein, Teutonia verlor 2:4 in Delmenhorst.

Aus der Häufung der Gegentore (28) will Bergner, der sich mit Teutonia im Ab- statt im gewünschten Aufstiegskampf befindet, nun Lehren ziehen. „Wir spielen immer schön nach vorne, aber unsere Gegner siegen. Vielleicht ist es vorübergehend Zeit für eine neue Idee von Fußball auf unserer Seite.“ Wie die aussehen kann, zeigte Teutonia schon am 12. Mai im Pokalhalbfinale, als es mit einem Defensivbollwerk glücklich 2:0 bei der Eintracht siegte.