Norderstedt. Die Mannschaft von Trainer Olufemi Smith ist nun schon seit fünf Partien ungeschlagen – warum der Coach sein Team trotzdem kritisiert.

Eine der vielen Qualitäten von Eintracht Norderstedts Coach Olufemi Smith lautet: Er macht es sich nicht zu leicht. So war es auch nach dem 2:2 (0:0)-Unentschieden im Regionalliga-Punktspiel gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim.

Die Eintracht hatte ein 0:2 aufgeholt und ging nun schon zum fünften Mal hintereinander ohne Niederlage vom Platz. Die 08/15-Analyse für einen Trainer liegt da nahe: vorbildlich gekämpft, Mund abputzen, weitermachen!

Eintracht Norderstedt: Coach Smith vermisst den nötigen Punch

Smith wählte einen anderen Weg. „Sicher kann man von einer guten Moral bei uns sprechen“, sagte er nach dem Match im Edmund-Plambeck-Stadion, „doch was mir bei meiner Mannschaft fehlt, ist der Punch, die Spiele auf die eigene Seite zu ziehen. Bei drei unserer fünf Unentschieden hätten wir uns für unseren guten Fußball mit Siegen belohnen müssen.“

So war es auch gegen Hildesheim. Nach einer frühen Unaufmerksamkeit in der Defensive der Norderstedter, die Torwart Lars Huxsohl in der 2. Minute gegen Hady El-Saleh ausbügeln konnte, spielte in der ersten Halbzeit fast nur die Hausherren.

Goalgetter Jan Lüneburg vergibt drei Möglichkeiten

Doch Jan Lüneburg konnte eine Hereingabe von Kangmin Choi aus spitzem Winkel nicht verwerten (18.), zielte aus fünf Metern drüber (19.) und köpfte nach einem unwiderstehlichen Solo von Elias Saad an den Pfosten (22.).

Einen weiteren Abschluss aus Top-Position durch Benjamin Dreca parierte VfV-Keeper Antonio Brandt (35.). Mindestens einen Treffer hätte die Eintracht aus diesen Gelegenheiten machen müssen – und hatte Glück, dass Fred MC Mensah Quarshie den Spielverlauf nicht auf den Kopf stellte und daneben zielte (41.).

Eintracht Norderstedt holt 0:2-Rückstand auf

Nach dem Seitenwechsel schien sich zunächst alles gegen die Gastgeber verschworen zu haben. Hady El-Saleh sorgte per Doppelschlag für Hildesheims 2:0-Führung (52./60.). Nur: Vor dem ersten Treffer hatte Moritz Göttel Innenverteidiger Yannick Nuxoll („Er ist mir auf den Fuß gestiegen“) gefoult. Das zweite Tor war eine verunglückte Flanke, die sich in den Torwinkel senkte.

Die Eintracht kam durch einen fragwürdigen Elfmeter zurück. Hildesheims Emre Atyun sollte Kangmin Choi gefoult haben. Das roch nach einer Konzessionsentscheidung von Schiedsrichter Timo Daniel. Elias Saad war’s egal, er traf zum 1:2 (73.). Der eingewechselte Nils Brüning legte auf Pass von Choi gar das 2:2 nach (81.). Dabei blieb es trotz weiterer Torchancen auf beiden Seiten.

Olufemi Smith: „Die Fähigkeit, solche Spiele zu gewinnen, macht den Unterschied aus zwischen Platz sieben bis zwölf und dem oberen Drittel. Wir sind Achter, und das ist dann wohl auch unser aktuelles Leistungsvermögen.“ Seine Spieler dürften es vernommen haben...

Tore: 0:1, 0:2 Hady El-Saleh (25./60.), 1:2 Elias Saad (73./Foulelfmeter), 2:2 Nils Brüning (81.). – Zuschauer: 345. – Eintracht Norderstedt: Huxsohl – Hildebrandt, Grau, Nuxoll, Kummerfeld – Behounek – Dreca (60. Brüning), Williams – Choi, Saad – Lüneburg(82. Brendel).