Kaltenkirchen. In der Landesliga Holstein verliert die KT deutlich – und dazu zwei Spieler. Der SVHU gibt eine klare Führung noch aus der Hand.

Überspitzt gesagt, hatten die Fußballer der Kaltenkirchener TS die Landesliga-Partie gegen Eutin 08 schon verloren, als diese gerade erst begonnen hatte. Denn in den ersten Minuten flogen den Gastgebern am Marschweg die Bälle nur so um die Ohren. Shojun Tagawa brachte den früheren Regionalligisten in Führung (9.), kurz darauf erhöhte Tim Röben-Müller (11.). Und als Marcel Boldt bereits in der 29. Minute wegen wiederholten Foulspiels von Schiedsrichter Falk Schmidt (TSV Gadeland) die Gelb-Rote Karte sah – wie hätte die KT dieses Spiel noch drehen sollen?

Landesliga: Kaltenkirchener TS verschläft die Anfangsminuten völlig

Trainer René Sixt wechselte in der 34. Minute, brachte Lars Jung für Daniel Buhrke. Und tatsächlich – Schritt für Schritt wurde das dezimierte Team besser. „Wir hatten 15 bis 20 Minuten gute Minuten“, so Sixt. „Ich hatte gehofft, dass wir da das 1:2 machen. Dann wird es bunt.“

Doch Eutin erwies sich als zu kaltschnäuzig. Mit dem 0:3 (Lukas Schultz/68.) war die Sache erledigt. Nashim Jueidi vergab noch einen Foulelfmeter für Kaltenkirchen (80.). Und Abwehrmann Ben Mügge machte das Unglück mit einer Roten Karte für eine Notbremse perfekt – direkt danach setzte Egzon Lahi mit dem 0:4 den Schlusspunkt (90.).

3:0 nach 77 Minuten – doch Henstedt-Ulzburg verpasst den Auswärtssieg

Zum Verzweifeln war auch der Spielverlauf bei der Begegnung des SV Henstedt-Ulzburg beim Eichholzer SV. Schmeichelhaft führte der SVHU zur Pause (Vincent Niemeyer/6.), steigerte sich dann und erhöhte durch zwei gute Umschaltsituationen sogar auf 3:0 – erst schnürte Niemeyer den Doppelpack (64.), dann legte Pasquale Longo nach (77.).

Warum es trotzdem nicht zum Auswärtssieg reichte? Eichholz verkürzte (80./Maik Germann), und Henstedt-Ulzburg verlor die Ordnung. „Wir waren zu unruhig“, konstatierte Trainer Christian Pusch.

Und wie es oft kommt: Der Gegner hat viele Standardsituationen, trifft erst zum 2:3 (90.+2/Niklas Hamer), bekommt dann in der 94. Minute noch einmal einen Freistoß zugesprochen in 17 Metern zentraler Position. Wiederum Hamer tritt an, der Ball fliegt durch die nicht optimal gestellte Mauer – und ins Tor zum 3:3-Endstand. „Das ist brutal unglücklich“, sagte Pusch, räumte aber fair ein: „Vom Spielverlauf her ist das okay. Schon das 3:0 hatte diesen nicht widergespiegelt. Wir waren effizient – Eutin eben nicht.“