Kaltenkirchen. 25 Jahre alter Davis-Cup-Spieler vom TC an der Schirnau aus Kaltenkirchen scheitert knapp. Dabei sah es zeitweise gut aus.

Björn Kroll hatte den Flug zurück nach Deutschland für gestern gebucht – in der Hoffnung, dass er ihn nicht würde antreten müssen. Der Manager von Tennis-Profi Altug Celikbilek hoffte nach dessen Qualifikations-Erstrundensieg bei den US Open gegen Camilo Ugo Carabelli (Argentinien) am Dienstag auf ein erneutes Weiterkommen seines Schützlings beim mit insgesamt 60 Millionen US-Dollar dotierten Grand-Slam-Turnier in New York City – in dem Fall hätte sich der Sportwart des TC an der Schirnau rechtzeitig um einen späteren Rückflugtermin bemühen müssen.

US Open: Der Niederländer Jesper de Jong war für Altug Celikbilek Endstation

Inzwischen allerdings steht fest: Björn Kroll, Vizepräsident des Tennis-Landesverbandes Schleswig-Holstein, wird wie vorgesehen in Hamburg zurück sein. Altug Celikbilek überstand die zweite Runde der Qualifikation nicht, weil er gegen den Niederländer Jesper de Jong mit 2:6, 5:7 verlor. Als Trostpflaster konnte sich der Mann aus Antalya dieser Tage über ein Preisgeld von 21.100 Dollar freuen.

„Alle guten Hoffnungen sind passé, aber Altug darf zufrieden sein mit dem, was er bei diesem Grand Slam geleistet hat“, sagt Kroll. „Auch in der Qualifikation ist jeder Gegner unberechenbar. Man weiß nie, wem sich das Glück zuwendet.“

Bei einem Sieg hätte Altug, der im Juli beim ATP-Challenger in Porto (80.000 Dollar) wie 2021 Turniersieger wurde, nur noch ein Matchgewinn zum Einzug ins Hauptfeld benötigt. Pech oder einen unglücklichen Spielverlauf hatte der 25 Jahre alte türkische Weltranglistenspieler insofern, dass er nach klar und zügig verlorenem ersten Satz mit zwei schnellen Breaks zum 2:6 im zweiten Durchgang plötzlich aufdrehte. Wieder gab der 230. der ATP-Weltrangliste sofort seinen Aufschlag ab, fing sich dann aber plötzlich und drehte dank größerem Selbstbewusstsein auf.

4:2 und 30:0 – doch dann kippte der der zweite Satz

Ein ständiges Hin und Her sollte trotzdem folgen. Bei 2:1-Führung und Break vor verlor der Türke erneut sein Service zum 2:2, lag rund zehn Minuten dann jedoch wieder 4:2 und 30:0 bei Aufschlag de Jong vorn. Kroll: „Wäre ihm zu diesem Zeitpunkt das Break gelungen, wäre es wahrscheinlich in den dritten und entscheidenden Satz gegangen.“

Nach dem letzten Ballwechsel seiner siebten Grand-Slam-Teilnahme wirkten Celikbilek und sein Trainer Tobias Hinzmann etwas geknickt, aber nicht enttäuscht. Es scheint nach wie vor keine Frage zu sein: Der Hartplatzspezialist, langjährige Nummer eins des Schirnauer Herren-Teams, könnte in Zukunft noch etwas bewegen.

Im Oktober arbeiten Celikbilek und Kroll jetzt vier Jahre zusammen. Die beiden hatten sich 2018 beim Future-Challenger-Cup in der Hamburger Verbandshalle kennengelernt. Coach Hinzmann kam ein halbes Jahres später dazu – und fortan funktionierte das Trio mit einer bemerkenswerten Intensität.