Norderstedt. Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt hat trotz guter Hinrunde nach Ansicht des Trainers zu viele Punkte verschenkt

Fußball-Trainer sind selten bis nie hundertprozentig zufrieden, das gehört irgendwie zum Job. Thomas Seeliger, Coach von Eintracht Norderstedt, ist da keine Ausnahme. „Wir haben mehr Punkte verschenkt als glücklich gewonnen, könnten sechs bis acht Zähler mehr haben“, sagt er. Als laute Kritik an seiner Regionalliga-Mannschaft ist das eher nicht gemeint, sondern darf wohl in diesem Fall als nüchterne Bestandsaufnahme verstanden werden.

Die Hinrunde geht am Sonntag
(14 Uhr, Edmund-Plambeck-Stadion) mit dem Heimspiel gegen den Goslarer SC zu Ende – es sei denn, die prognostizierten Niederschläge sorgen kurzfristig für eine ungewohnte, regenbedingte Absage. Fest steht allerdings schon jetzt: Der Club wird nach den ersten
17 Begegnungen eine neue Bestmarke in seiner noch jungen Viertliga-Historie aufgestellt haben.

2013/2014, damals als Neuling, ging es nur um das Überleben. Hier kam die Eintracht zur Hälfte der Saison auf
17 Punkte, war Tabellen-16., also auf einem Abstiegsplatz – später entfernte man sich dauerhaft aus diesem prekären Bereich.

Zwölf Monate später lief es schon deutlich besser: 26 Punkte, wenn auch mit 23:28 Toren, das war gut genug für Platz sieben, also vorderes Mittelfeld. Und heute? Nach 16 Matches der Serie 15/16 hat Norderstedt als Siebter wieder 26 Zähler auf dem Konto, allerdings mit sehr ordentlichen 26:17 Treffern.

„Unter dem Strich bin ich mit dieser Hinrunde zufrieden“, so Thomas Seeliger. Dann folgt sein „aber“, denn: „Es gab eine lange Zeit, da haben wir nicht verloren, dann hatten wir zuletzt zwei ärgerliche Niederlagen, die nicht nötig waren.“ Was er meint, ist das 0:1 trotz mehr als 80 Minuten Überzahl gegen den VfB Oldenburg und das 0:2 vor einer Woche beim Lüneburger SK. „Gerade in Lüneburg hatten wir unsere Chancen. Und es ist ja auch unsere Philosophie, offensiv und mit Druck nach vorne zu agieren.“

Wenn Jan Lüneburg allerdings mal nicht trifft und zudem ein Deran Toksöz ausfällt, hapert es ein wenig an der Effizienz. Wobei ein Toksöz-Comeback in diesem Jahr durchaus noch möglich ist, der Spielmacher vielleicht schon nächste Woche ins Training zurückkehrt – die Laufeinheiten konnte er bereits erfolgreich intensivieren.

Pokalspiel beim SV Rugenbergen muss im Dezember stattfinden

Unterdessen sind die Eintracht und Oberligist SV Rugenbergen mit dem Antrag auf Verlegung ihres Oddset-Pokal-Achtelfinales gescheitert. Beide Clubs hatten den 6. Februar 2016 als Termin vorgeschlagen, der Hamburger Fußball-Verband lehnte dies nun ab. „Der HFV hat gesagt, er verlegt Spiele nur zeitlich nach vorne und nicht nach hinten“, erklärt Norderstedts Teammanager Olaf Bösselmann.

Sprich: Ein Abendspiel irgendwann in den nächsten Wochen wäre erlaubt – hätte der Sportplatz in Bönningstedt bloß ein adäquates Flutlicht. So aber bleibt es beim ursprünglich vorgesehenen Datum, das Match soll am Sonnabend, 19. Dezember, ausgetragen werden. Im Eintracht-Lager ist die Begeisterung hierüber verständlicherweise überschaubar, schließlich endet das Regionalliga-Jahr bereits am 6. Dezember mit dem Heimspiel gegen den BV Cloppenburg, während Rugenbergen am
12. Dezember noch einmal in der Oberliga im Einsatz ist.

Worst Case: Das Team trainiert zwei Wochen, dann verschlechtert sich das Wetter und die Pokalbegegnung wird abgesagt. Ein Szenario, das keinesfalls unrealistisch ist. Zumindest im Weihnachtsurlaub wird sich zu diesem Zeitpunkt noch kein Akteur befinden. „Wir haben den Spielern im Vorwege schon gesagt, dass für das Wochenende Pokal angesetzt ist“, so Thomas Seeliger.