Nach seinem Sieg bei der Nützen-Challenge bereitet sich der 29-jährige Marco Krause auf den zweiten Lauf der Deutschen Enduro-Meisterschaft vor.

Nützen . Einen Moment lang herrscht Ruhe auf dem Ackergelände an der Wüstenkate in Nützen. Diese Zeit nutzt Arne Thomsen, Fahrtleiter der Nützen-Challenge, um die Hindernisse wieder auf Vordermann zu bringen. Schnell sammelt der 26-Jährige die herumliegenden Holzscheite ein und stapelt sie erneut zu einem Haufen. "Das ist ja sonst viel zu einfach", sagt der Kaltenkirchener lachend.

Kaum hat der Sportleiter des ausrichtenden Motorsportclubs Kaltenkirchen sein Werk vollbracht, kommt auch schon sein Vereinskamerad Marco Krause angerast. Mit seiner Enduro der Marke Husqvarna steuert er auf den Holzhaufen zu, bremst ein wenig und überquert den Stapel dann in eher gemäßigtem Tempo. "Dieses Hindernis ist besonders schwierig, denn man weiß nie, wie sich die Klötze verhalten, wenn man über sie fährt", sagt der 29 Jahre alte Todesfelder.

Er kommt in der Sonderprüfung ausgezeichnet zurecht und meistert auch die übrigen Hürden und Hügel mit Bravour. Zu absolvieren hat Krause - wie auch die restlichen 140 Teilnehmer der Motorradveranstaltung - vier Runden a` 20 Kilometer. "Die Strecke führt durch Waldgebiet, über Wiesen und Felder. Ein Großteil der Grundstücke gehört Landwirten aus der Umgebung, die uns unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar", sagt Arne Thomsen, der schon im vergangenen Jahr für die Nützen-Challenge verantwortlich war.

Kümmern musste sich der Landmaschinentechniker aber nicht nur um die Bereitstellung eines geeigneten Geländes. Auch Gespräche mit den zuständigen Behörden des Kreises Segeberg gehörten im Vorfeld zu seinen Aufgaben. "Die Strecke wird besichtigt und genehmigt. Wir bekommen dann eine Reihe von Auflagen in den Bereichen Umweltschutz und Sicherheit", so Thomsen, der während der Veranstaltung ständig darauf achten musste, dass diese Bestimmungen auch eingehalten werden. "Wer beispielsweise keine Tankmatte benutzt, fliegt gleich raus."

Mit dem Verlauf der Nützen-Challenge war der frühere Boxer der Kaltenkirchener TS mehr als zufrieden und stellte hinterher fest: "Nur der kalte Wind hat einem die Hosen ausgezogen."

Es gab keine Unfälle, das Deutsche Rote Kreuz verlebte einen ruhigen Nachmittag. Zufrieden war auch Marco Krause. Er sicherte sich den Sieg in der Klasse E 1 (125 bis 250 Kubikzentimeter Hubraum) und gewann zudem die klassenübergreifende Gesamtwertung. Nach dem Rennen schob der Schlosser sein Motorrad zurück in den Transporter, den ihm sein Sponsor Norbert Kallies zur Verfügung stellt.

Der Mitinhaber des Kaltenkirchener Zweiradgeschäftes Dreeßen und Kallies unterstützt den Endurofahrer nun schon seit sieben Jahren. "Ich habe Marco bei seinem ersten Rennen in Tensfeld gesehen. Am Start bekam er sein Fahrzeug nicht mehr in Gang, da hatte ich Mitleid", sagt der Kaltenkirchener, der selber gerne im Seitenwagen durchs Gelände fährt.

Gemeinsam reist das Duo an diesem Wochenende ins sächsische Dahlen, wo der zweite Lauf um die Deutsche Enduromeisterschaft stattfindet. Der Auftakt am 10. März in Uelsen verlief nahe der niederländischen Grenze indes nicht besonders erfreulich.

Marco Krause: "Ich bin mit technischem Defekt früh ausgeschieden." Damit dies nicht wieder passiert, schrauben er und Norbert Kallies die Geländemaschine in dieser Woche komplett auseinander, reinigen sie und bauen anschließend alles wieder zusammengebaut. "Du hast vier Stunden Fahrspaß und danach vier Tage Arbeit."

Siegreich in den Klassen E 2 und E 3 waren der Segeberger Malte Blunck (GasGas) und Jan Felix Thomsen (MSC Kaltenkirchen/KTM) aus Norderstedt. Bei den Quads setzte sich Slawomir Wloczwoda (Wathlingen/Suzuki) durch, bei den Senioren triumphierten die KTM-Piloten Andreas Malek-Schwartz (Sylt/Alterklasse S 40) und Oliver Thomsen (Norderstedt/S 50).

In den Schülerklassen waren Viola Wendt (Alveslohe, bis 50 ccm) auf Yamaha, Alexander Schulz (Henstedt-Ulzburg, bis 65 ccm) und André Licht (Wulfsmoor, bis 85 ccm, beide KTM) erfolgreich.