SV Henstedt-Ulzburg deklassiert SV Todesfelde im ersten Punktspiel der Schleswig-Holstein-Liga mit 6:2. Tim Ollenschläger trifft dreimal

Henstedt-Ulzburg. "Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins im Kreis sind wir!" Lautstark bejubelten Fußballer und Betreuer des SV Henstedt-Ulzburg ihren triumphalen 6:2 (1:2)-Erfolg gegen den SV Todesfelde. Nachdem Schiedsrichter Jörn Göttsch (Lütjenburg) das Auftaktmatch in der Schleswig-Holstein-Liga abgepfiffen hatte, dauerte es nur wenige Sekunden, bis sich eine Jubeltraube im Mittelkreis bildete. SVHU-Coach Jens Martens sprintete aufs Feld, um seinen Spielern zu ihrem famosen Auftritt im Duell der beiden besten Mannschaften aus dem Kreis Segeberg zu gratulieren.

Einer der ersten Adressaten war Angreifer Tim Ollenschläger. Der 22 Jahre alte Neuzugang vom TuS Hartenholm reagierte bescheiden. "Es war wie im Traum. Damit konnte man wirklich nicht rechnen", kommentierte er die drei Treffer in Folge, mit denen er den zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand seiner Elf in einen 3:2-Vorsprung umgewandelt hatte. Damit nicht genug: Ollenschläger bereitete auch noch das vierte Tor der Hausherren durch Mohamed Mansour vor und wurde so endgültig zum Mann des Tages.

Kurios: In der 40. Minute hatten nicht die SVHU-Kicker, sondern der Aufsteiger aus Todesfelde alle Trümpfe in der Hand gehalten. Die Treffer von Angreifer René Lübcke (29.) und Mittelfeldrenner Sven Haldau (40.) wirkten bei schönstem Sommerwetter wie eine kalte Dusche für die Hausherren.

Doch dann sorgte Tim Ollenschläger für die Wende. "Die Flanke von Andy Meyer ist genau auf meinen Kopf gefallen", kommentierte der Stürmer das 1:2 in der 45. Minute. Im ersten Angriff nach dem Wiederanpfiff entwischte er der SVT-Abwehr und machte den Ausgleich. Und in der 53. Minute ließ er Treffer Nummer drei folgen. "Das kann passieren, aber dass wir uns dann nicht wehren, ist schon enttäuschend", sagte Todesfeldes Sturmführer René Lübcke. Die Hausherren hingegen strotzten vor Selbstvertrauen und bekamen immer mehr Oberwasser. "Wir wussten, dass wir auf den Außenbahnen Schnelligkeitsvorteile haben", so Coach Martens, "bei uns haben alle Spieler ihr Leistungsvermögen abgerufen."

Unterdessen schlichen die SVT-Akteure wie begossene Pudel vom Platz. Ihr Trainer Thomas Möller blieb trotz der Pleite jedoch gelassen: "Der SV Todesfelde hat nach der Pause nicht mehr stattgefunden", sagte er und verkniff sich weitestgehend eine Einzelkritik. Immerhin bescheinigte der Coach Jorrith Bernoth, René Lübcke und Angriffsspitze Niwar Jasim "eine ordentliche Leistung". Der Umkehrschluss: Ihre Teamkollegen blieben weit hinter den Erwartungen zurück.

Knapp 400 Zuschauer auf dem Sportplatz an der Bürgermeister-Steenbock-Straße sahen ein kurzweiliges Nachbarschaftsduell. "Das war ein toller Fußball-Tag, die perfekte Einstimmung für unseren lange geplanten Mannschaftsabend. Und wir haben auch eindrucksvoll die Kräfteverhältnisse im Kreis Segeberg zurechtgerückt. Aber für die Saison sind das auch nicht mehr als drei Punkte. Und wir müssen diese Leistung jedes Wochenende wieder bestätigen", sagte SVHU-Manager Erik Rohlfing. Die geschlagenen Gäste hatten den Blick ebenfalls schon wieder in die Zukunft gerichtet. "Dann müssen wir eben am kommenden Sonnabend gegen den VfR Neumünster eine Überraschung schaffen", sagte Routinier Kay Reining, der nicht zum Einsatz kam.