Fußballtrainer Torsten Stürwohld übernimmt in der kommenden Saison die A-Jugend-Mannschaft. Er spricht von einer Herzensangelegenheit.

Hartenholm. Das Wappen seines geliebten Fußball-Vereins trug Torsten Stürwohld seit Ende der vergangenen Spielzeit nicht mehr auf der Trainingsjacke. Doch loslassen konnte und wollte er nach fünfjähriger Amtszeit und unzähligen Erfolgen nie vom TuS Hartenholm.

Die Anweisungen an die erste Herren-Mannschaft, die in der laufenden Saison der Verbandsliga Süd-West einen weiteren Entwicklungsschritt genommen hat und immer noch nimmt, gibt zwar längst Markus Weber. Stürwohld aber war weiterhin live dabei und fieberte in zivil mit. Schon zu Beginn der Serie 2011/2012 sagte er am Rande des damaligen Eröffnungsspiels beim SC Kisdorf mit fester Überzeugung, dass der TuS Hartenholm der kommende Meister sei. Heute, im Mai 2012, scheint es tatsächlich so, als ob seine feste Überzeugung Realität werden könnte. "Er ist ein Edel-Fan", so nennt ihn Fußball-Obmann Patrick Petersen-Lund und meint dies nicht despektierlich, sondern mit großer Wertschätzung.

Hier und da tauchte sein Name auf im Rahmen von Spekulationen quer durch den Kreis Segeberg, sobald ein Trainerposten zu vergeben war. Doch Stürwohld wartete, bis die perfekte Gelegenheit für ihn gekommen war. Seine neue sportliche Herausforderung führt ihn nun dorthin, wo er sowieso beheimatet ist - zurück zum TuS Hartenholm. Gemeinsam mit seinem langjährigen Assistenten Erik Hartmann wird der 39 Jahre alte Übungsleiter ab Sommer die A-Jugend übernehmen, die in einer Spielgemeinschaft mit dem Schmalfelder SV und dem VfL Struvenhütten antritt. "Ich hatte zahlreiche Angebote aus der Region, aber das ist eben eine Herzensangelegenheit", sagt Stürwohld.

Die Verantwortlichen erhoffen sich von ihm ähnliche Impulse wie vor sechs Jahren, als er eine junge Truppe in der Kreisklasse übernahm und maßgeblichen Anteil an der darauf folgenden Erfolgsstory hatte. "Er hat die damalige Mannschaft nach oben gebracht und ihren Weg begleitet. So stellen wir uns das auch im Jugendbereich vor", so Patrick Petersen-Lund. Denn auch wenn die A- Jugend aktuell noch in der Kreisklasse A Holstein Nord kickt, so sollen die Talente mittelfristig zwei Levels höher in der Verbandsliga spielen. Dann wäre der Leistungssprung zu den Herren nicht mehr so enorm.

Generell will der TuS Hartenholm eine bessere Basis für die erste Mannschaft, die im Optimalfall 2012/2013 in der Schleswig-Holstein-Liga antreten wird. Dazu gehört auch, dass die Reserve möglichst bald zumindest in die Kreisliga Segeberg aufsteigt, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der Konkurrenz zu verbessern.

Je mehr sich der Klub in Richtung Leistungsfußball entwickelt, desto nötiger werden angemessene Strukturen. Unter diesem Gesichtspunkt ist nicht nur die Rückkehr von Stürwohld und Hartmann, sondern auch die Verpflichtung von Heiwi Genz als neuem Ligaobmann zu betrachten. Genz betreut momentan gemeinsam mit Rüdiger Vondran den TSV Kattendorf; das Trainerduo wird den Kreisligisten jedoch nach Saisonende verlassen, wenn dieser eine Spielgemeinschaft mit dem SSC Phoenix Kisdorf eingeht.

"Es gibt immer mehr Aufgaben, die auf viele Schultern verteilt werden müssen", sagt Petersen-Lund. Genz soll als Schnittstelle zwischen dem Team, dessen Kapitän sein Sohn Martin ist, dem Vorstand, dem Förderverein und der Spartenleitung fungieren. Zudem verkündete der TuS Hartenholm zwei weitere Neuzugänge: Florian Bröcker (Kaltenkirchener TS) sowie Matthias Rückert (SV Todesfelde II).

Deren künftige Kollegen sind nach dem 4:2 (3:0) in der Nachholpartie gegen Alemannia Wilster wieder Tabellenführer in der Verbandsliga Süd-West - einen Zähler vor dem PSV Neumünster und bereits sechs vor dem FC Itzehoe. "Die erste Halbzeit gegen Wilster war sehr gut, die zweite unterirdisch", sagte Trainer Markus Weber, "wir müssen endlich den Kampfgeist in der Defensive wiederfinden. Es ist ein Riesenproblem, dass nicht alle Spieler nach hinten arbeiten."

Er hat höchsten Respekt vor der Aufgabe im Derby am 28. Spieltag bei der abstiegsbedrohten Kaltenkirchener TS (Sonnabend, 16 Uhr) im Marschwegstadion. "Das wird eine Zitterpartie wie in der Hinrunde, als wir nur mit Glück nicht verloren haben. Ich gehe davon aus, dass die KT ein Riesenspiel abliefern wird."

TuS Hartenholm - Alemannia Wilster 4:2 (3:0). Tore: 1:0 Käselau (3.), 2:0 Uhlenbrock (25.), 3:0 Kuberka (45.), 3:1 Kolbe (51.), 3:2 Kietzer (84.), 4:2 Käselau (90.+2). TuS Hartenholm: Lübke - Delfs, Johannsson, Quinting, Oldenburg (61. Bruhn) - Genz, Kuberka - Holz, Lohse (73. Jäger), Käselau - Uhlenbrock.