Kreis Segeberg. Kreis Segeberg wird von Freitag bis Sonnabend zum Katastrophengebiet erklärt – zur Probe. Wie sich Bürger verhalten sollen.

Für über 18 Stunden wird der Kreis Segeberg von Freitagabend bis Sonnabendmittag zum potenziellen Katastrophengebiet. Martinshörner werden schrillen, Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit Sonderrechten durch die Städte und Dörfer fahren. Und an manchen Orten werden Hilferufe zu hören und Menschen mit blutigen Wunden zu sehen sein. Die gute Nachricht: All das ist nur eine Übung.

Die Freiwilligen Feuerwehren des Kreises Segeberg proben den Ernstfall – Brände, schlimme Autounfälle, Gefahrstoffaustritte und andere Notsituationen. Die Bedingungen sollen dabei möglichst real sein. Weswegen die Einsatzkräfte auch ganz regulär über Sirene und den digitalen Meldeempfänger alarmiert werden. Zum Einsatzort dürfen sie mit Sonder- und Wegerechten anfahren.

Wie soll man Ernstfall und Übung auseinanderhalten?

Für die Bürgerinnen und Bürger ergibt sich dabei ein beklemmendes Szenario. Wer nichtsahnend plötzlich auf diversen Straßen Rettungsfahrzeuge, Feuerwehrlöschzüge oder Gefahrgutzüge mit Blaulicht rasen sieht, den kann das durchaus verunsichern.

Verstärkt wird das durch die zum Üben inszenierten Einsatzorte: Die Feuerwehr warnt, dass es zu Rauchentwicklungen kommen kann. Es würden pyrotechnische Effekten eingesetzt, also Explosionen. Zudem seien geschminkte Verletzte unterwegs, die um Hilfe rufen. Die Feuerwehrleute müssten sich den Einsatzorten teilweise in Schutzkleidung nähern, sie tragen also schweren Atemschutz oder Chemikalienschutzanzüge.

Im Zweifel: Lieber 112 anrufen!

Für die Menschen wird es also von Freitagabend, 19.30 Uhr, bis Sonnabend, 16 Uhr, schwer sein, echte Gefahrensituationen von den Übungsszenarien zu unterscheiden. Die Polizeidienststellen und die für den Kreis zuständige Kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn sind entsprechend vorbereitet.

Den Bürgerinnen und Bürgern wird geraten, dass sie bei einem Verdacht auf einen realen Notfall trotzdem immer die 112 anrufen sollen. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, ob sich in unmittelbarer Nähe des Einsatzortes nicht schon Einsatzfahrzeuge befinden. Im Zweifel: Lieber 112 wählen!

Wer direkt an den Einsatzorten auftaucht, sollte in jedem Fall hinter den Absperrungen bleiben und die Anweisungen der Einsatzkräfte befolgen. Alle Einsatzübungen werden durch den Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Kreisfeuerwehrverbandes Segeberg begleitet. Diese sind vor Ort und an einer grünen Weste mit der Aufschrift „Pressesprecher“ zu erkennen.