Wacken/Kaltenkirchen. Nach der Schlammschlacht ziehen das Deutsche Rote Kreuz und die Polizei Bilanz. Warum dieses WOA das sicherste aller Zeiten war.

Und immer wieder verletzte Beine. Bis zum Schluss hat der durchweichte Boden auf dem Wacken Open Air 2023 den Rettern vom Kaltenkirchener Roten Kreuz viel Arbeit beschert. Am Sonntag fuhren auch die Helfer wieder nach Hause – nach 3000 Einsätzen und einer Schlammschlacht.

„Da war wirklich alles dabei“, sagt Jürgen Schumacher, Ortsvereinsvorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das den kompletten Sanitätsdienst zum 17. Mal bei dem Heavy-Metal-Festival mit 450 ehrenamtlichen Helfern organisiert hat. „Manche kamen zu uns, weil sie nur eine Rezept brauchten. Aber wir hatten es auch mit ernsthaften Erkrankungen zu tun.“

Wacken Open Air: Die Retter waren 3000 Mal im Einsatz

Das Patientenaufkommen sei im Verhältnis zur Besucherzahl mit den Vorjahren vergleichbar. In diesem Jahr konnten wegen des Regens und des Morast nicht alle 85.000 Besitzer von Eintrittskarten aufs Gelände kommen. Zunächst war von nur 50.000 Fans die Rede, später von 62.000.

Der nasse Boden mit Rutsch- und Umknickgefahr sorgt für viele Einsätze. „Da waren viele verdrehte Knie und Bänderdehnungen dabei“, berichtet Schumacher, der am Sonntag die Ambulanz und das provisorische Krankenhaus mit seinen Kollegen abbaute und zwei 40-Tonner bepackte.

Zum Schluss schien sogar die Sonne – „Es ist tatsächlich trocken“

Und das Wetter? „Es ist tatsächlich trocken“, sagte Schumacher. „Wir kriegen unsere Sachen gut vom Platz.“ Bereits in der Woche hatte der Veranstalter mit Baggern Matsch abtragen lassen und große Platten auf dem Boden verlegt, damit die Rettungsfahrzeuge sich beim Start nicht festfahren.

Die Bauern halfen mir Treckern bei der Rückreise Zehntausende Metalfans in Wacken.
Die Bauern halfen mir Treckern bei der Rückreise Zehntausende Metalfans in Wacken. © dpa | Axel Heimken

Die Helfer, die wegen des Wetters nicht mit dem eigenen Auto anreisen konnten, kehrten am Sonntag mit Shuttle-Bussen nach Neumünster zurück. Dort war an den Holstenhallen ein Parkplatz für die Retter eingerichtet worden, die mit Bussen zum Einsatz nach Wacken gefahren wurden. Am Abend waren fast alle Sanitäter, Notfallassistenten und Notärzte wieder zu Hause. Nur acht von ihnen bleiben noch auf dem Festivalgelände. Sie stehen bereit, falls es ab Montag beim Abbauen der Bühnen zu Unfällen kommt.

Insgesamt zieht Schumacher eine positive Bilanz. „Es war total harmonisch, friedlich. Alles ging ohne Zwischenfälle über die Bühne“, sagte er. Auch die Polizei spricht den Besuchern ein großes Lob aus. Die Zahl angezeigter Straftaten liege wie in den Vorjahren auf einem sehr niedrigen Niveau. „Aus Sicht der Polizei handelt es sich um eines der sichersten Festivals in der Geschichte des Wacken Open Air“, teilte die Polizei mit. Auch der Rückreiseverkehr verlaufe störungsfrei.