Norderstedt. Die Marommer Straße in Norderstedt wird derzeit umgebaut. Wie viele Parkplätze hier für den Radverkehr verschwinden müssen

Die Arbeiten werden noch einige Monate dauern. Doch schon jetzt bekommen täglich Tausende Autofahrer einen Eindruck davon, wie die Marommer Straße in Norderstedt ungefähr ab Herbst aussehen wird. Die wichtige Verbindung zwischen Ulzburger Straße und Kohfurth in Richtung Herold-Center wird derzeit umfangreich umgebaut. Das Ziel: Mehr Komfort und Sicherheit für die Radfahrer, weniger Platz für Parkplätze und Autos.

Für Radfahrer war die Situation in den vergangenen Jahrzehnten nicht gut auf der Marommer Straße. Nur im südlichen Bereich gibt es einen Radweg, auf der gegenüberliegenden Seite nur einen engen Gehweg. Wer nach Westen fuhr und sich an die Straßenverkehrsordnung hielt, musste also auf der Straße fahren, gemeinsam mit Autos oder Lastwagen – ausgenommen waren davon Kinder bis zehn Jahre.

Verkehr Norderstedt: Mehr Komfort für Radfahrer – weniger Parkplätze für Autos

Doch die auch die erwachsenen Radfahrer wichen von der Straße auf den Radweg aus und fuhren widerrechtlich auf der falschen Straßenseite. Und deswegen hatte sich die Politik Ende 2020 letztlich für einen Komplettumbau der Straße entschieden.

Dieser wird in zwei Bauabschnitten erledigt: Zunächst entsteht vom Kreisverkehr bis zur Bogenstraße ein 1,25 Meter breiter Schutzstreifen, der aus Platzgründen auch auf der Fahrbahn markiert sein wird – das kennt man zum Beispiel vom Alten Kirchenweg.

Für einen 1,60 Meter breiten Radweg werden im nördlichen Teil der Marommer Straße (hier links im Bild) rund 40 Parkplätze wegfallen.
Für einen 1,60 Meter breiten Radweg werden im nördlichen Teil der Marommer Straße (hier links im Bild) rund 40 Parkplätze wegfallen. © Christopher Mey

Die zweite Phase, die noch nicht begonnen hat: Bis Kohfurth wird ein 1,60 Meter breiter Radweg neu angelegt, mit Sicherheitstrennstreifen zu Fußgängern und zum motorisierten Verkehr. Die Konsequenz: Auf der nördlichen Seite werden einige Dutzend Parkplätze ersatzlos entfallen. Dafür gab es Kritik aus der Kommunalpolitik. CDU und FDP sprachen sich für den Erhalt der Parkplätze und einen zweispurigen Radweg auf der südlichen Seite der Marommer Straße aus – sie fanden aber keine Mehrheit für die Idee.

Die Straßenplaner im Rathaus hatten nach Gesprächen mit Hausverwaltungen an der Marommer Straße verkündet, dass ein Verschwinden der Parkplätze kein Problem sei. Die verbleibenden Flächen würden ohne Parkgebühren oder Parkscheibenregelungen für alle verfügbar sein.

Marommer Straße: Fertigstellung laut Stadt Norderstedt Ende September

Auch mit neuem Radweg soll die Fahrbahn ausreichend breit sein – HVV und VHH sehen 5,70 Meter als ausreichend an für die Busse. Die Haltestellen werden zudem barrierefrei ausgebaut.

Nach bisherigem Stand belaufen sich die Kosten auf 931.000 Euro, wobei ungefähr die Hälfte vom Kreis Segeberg gefördert wird. Eine Fertigstellung ist für Ende September vorgesehen. Bisher ist die Marommer Straße nur zwischen Bogenstraße und Ulzburger Straße eine Einbahnstraße in östlicher Richtung, sodass Ortskundige noch eine Abkürzung über Wiesenstraße und Lütjenmoor nutzen können. Im weiteren Verlauf der Maßnahme dürfte das dann nicht mehr möglich sein.