Kaltenkirchen. Gymnasiasten nehmen am Junior-Wettbewerb des Instituts der deutschen Wirtschaft teil. Was hinter ihrer Geschäftsidee steckt.

So macht Schule Spaß: 14 Schülerinnen und Schüler aus dem Wirtschafts- und Politikprofil des Kaltenkirchener Gymnasiums haben jetzt eine eigene Firma gegründet – sie heißt „unverbesserlicht“. Unter dem Slogan „Soll dein Haus schöner sein, stell unsere Flaschen rein“ produzieren, vermarkten und verkaufen die Gymnasiasten „halbierte“ Glasflaschen, die zu einer Kerze oder einem Behältnis für Lichterketten recycelt wurden.

Mit ihrer Firma nehmen sie am Junior-Landeswettbewerb des Instituts der deutschen Wirtschaft teil. Ziel des bundesweiten Junior-Wettbewerbs ist es, Schülerinnen und Schülern beizubringen, wie Wirtschaft funktioniert. Zusätzlich sollen die Jugendlichen Einblicke in die Berufswelt erhalten.

Kaltenkirchen: Jung und nachhaltig – Schülerfirma „unverbesserlicht“

Der Landeswettbewerb wird im Mai ausgetragen. Dann müssen die Kaltenkirchener der Jury – wie alle anderen 17 Schülerfirmen aus Schleswig-Holstein – einen Geschäftsbericht vorlegen und vor allem ihre Geschäftsidee erläutern. „Wir stehen gut davor“, sagte jetzt der Abteilungsleiter für Finanzen, Schüler Max Pröhl, als er und die übrigen Firmengründer die „unverbesserlicht“-Idee Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause präsentierten.

Das Unternehmen der Kaltenkirchener Schülerinnen und Schüler besteht aus den fünf Bereichen Vorstand, Marketing, Finanzen, Buchhaltung und Verwaltung. Das Projekt läut bis zum Ende des Schuljahres, dann wird der Gesamtumsatz gespendet. Danach könnte die Firma freiwillig von den Schülerinnen und Schülern weitergeführt werden. Ob es dazu kommt, steht noch nicht fest.

Restaurants und die Kirche unterstützen die Schülerfirma

Bei der Entwicklung eines geeigneten Produktes, gab es mehrere Ideen, wie die Firmengründer berichten. „Uns war es sehr wichtig, dass wir ein nachhaltiges und vor allem umweltfreundliches Produkt erstellen“, betont die Vorsitzende von „unverbesserlicht“, Lucie Kopitzky. „Aus den beiden ursprünglichen Ideen, Glasflaschen und Wachs zu recyceln, ist schließlich der Gedanke entstanden, beides zu kombinieren und Kerzen herzustellen.“

Die „unverbesserlicht“-Lichter werden außerhalb der Schulzeit in der privaten Garage eines Schülers produziert. Zu Beginn werden die Glasflaschen, die von umliegenden Restaurants gespendet werden, gereinigt. Im zweiten Schritt werden die Flaschen „halbiert“. „Das ist die größte Schwierigkeit, denn die Flaschen dürfen dabei nicht zerbrechen“, erklärt Chefin Kopitzky.

Kaltenkirchen: Produziert wird in einer Garage

Danach müssen die Flaschen geschliffen und die unteren Hälften mit einem Docht versehen werden. Der obere Teil wird mit einer Lichterkette bestückt. Der untere Teil wird mit heißem und gesiebtem Wachs befüllt. Den bekommen die Schülerinnen und Schüler von der Michaeliskirche in Kaltenkirchen zur Verfügung gestellt. Zum Schluss werden die Gefäße mit einem Aufdruck, der auch personalisiert werden kann, versehen.

Die Vermarktung über die sozialen Medien – vor allem auf Instagram – und eine eigene Website mit Onlineshop haben die Schülerinnen und Schüler ebenfalls selbst aufgebaut. Dort verkaufen sie die Kerzen für 9 Euro und die Lichterketten für 9,40 Euro.

Kaltenkirchen: Firmengründer hoffen aufs Ostergeschäft

„Das größte Geschäft haben wir auf dem Weihnachtsmarkt in Kaltenkirchen gemacht. Wir sind stolz auf den bisherigen Gesamtumsatz von 1500 Euro“, sagt der Abteilungsleiter für Marketing, Hanan Jabbar. Max Pröhl ergänzt: „Begonnen haben wir mit einem Startkapital von 370 Euro, das uns Förderer zur Verfügung gestellt haben.“

Für die Zukunft planen die Schülerinnen und Schüler Gespräche mit Firmen und Institutionen, die möglichst größere Mengen abnehmen. Sie hoffen zudem, vor Beginn des Landeswettbewerbs möglichst viele Produkte aus der neuen Osterkollektion zu verkaufen.

www.unverbesserlicht.de