Henstedt-Ulzburg. Die Ost-West-Verbindung auf dem Rhen soll trotz Kritik ausgebaut werden. Die entscheidende Sitzung findet am Montag statt.

Seit mehr als einem Jahrzehnt wird in Henstedt-Ulzburg über den Ausbau der Wilstedter Straße gestritten. Nun, in der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses am Montag, 20. März (18.30 Uhr, Ratssaal), steht der endgültige Beschluss bevor. Auf 1,4 Kilometern Länge soll die Fahrbahn erneuert werden, dazu unter anderem in westlicher Richtung ein Fahrradstreifen geschaffen werden und am südlichen Fahrbahnrand ein neuer, gemeinsamer Geh- und Radweg entstehen.

Während derzeit wegen des teilweise desolaten Zustands und der zahlreichen Schlaglöcher Tempo 30 gilt, wäre die Wilstedter Straße nach dem Ausbau wieder eine 50er-Zone. Die Zufahrt zur Paracelsus-Klinik ist eine viel genutzte Ost-West-Verbindung, gilt in Stoßzeiten als schnellere Alternative zur Schleswig-Holstein-Straße, führt aber auch durch ein dicht besiedeltes Wohngebiet auf dem Rhen, grenzt zudem an das Naturschutzgebiet Henstedter Moor.

Henstedt-Ulzburg: Wilstedter Straße – Jetzt muss die Politik abstimmen

Formal handelt es sich um einen sogenannten Gemeinde-Verbindungsweg, demnach ist der Wege-Zweckverband Straßenbaulastträger. Die Kosten würden sich WZV und Gemeinde aufteilen, dazu werden Fördermittel erwartet. Derzeit wird von einer Investition in Höhe von 4,9 Millionen Euro ausgegangen. Der Anteil des Zweckverbands beträgt 1,645 Millionen Euro, jener von Henstedt-Ulzburg 3,255 Millionen Euro. Allerdings wird eine finanzielle Unterstützung der Landesregierung über fast 3 Millionen Euro erwartet.

Bei Anwohnern ist das Vorhaben umstritten. Eine Bürgerinitiative lehnt einen Ausbau ohne Verkehrsberuhigung strikt ab, sie befürchtet eine Zunahme von Gefahren, schließt eine Klage nicht aus.

Wilstedter Straße: Es wurden bereits Dutzende Bäume gefällt

Für die Bauzeit sind ungefähr zwei Jahre geplant – der Beginn könnte im Oktober 2023 sein. Vor wenigen Wochen waren entlang der Wilstedter Straße bereits Dutzende Bäume gefällt worden, dies war eine vorbereitende Maßnahme für den Ausbau.

Ersatzpflanzungen hierfür sollen laut Verwaltung möglichst im Gemeindegebiet realisiert werden. Entscheidet die Politik gegen einen Ausbau, wäre eine Sanierung trotzdem nötig – diese müsste Henstedt-Ulzburg aber wohl alleine bezahlen.