Norderstedt. FDP beantragte, Menschen bis 26 Jahren die kostenlose Teilhabe am Kulturbetrieb zu ermöglichen. Verwaltung soll nun Idee prüfen.

Die FDP-Fraktion beantragte im letzten Kulturausschuss, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu 26 Jahren eine kostenlose Teilhabe am Norderstedter Kulturbetrieb zu ermöglichen. Der FDP-Plan wurde durchweg von den Ausschuss-Mitgliedern verschiedener Fraktionen begrüßt.

„Das ist ein guter Gedanke, es fehlt aber die konkrete Frage, wie erreiche ich junge Menschen“, sagte Gunnar Becker von der CDU und empfahl, den Antrag als Prüfauftrag an das Kulturamt zu geben. Bernd Andt von der SPD sprach sich dafür aus, die Altersbegrenzung zu streichen und die Zielgruppe auf Sozialpass-Empfängerinnen und -Empfänger auszuweiten.

Norderstedt: Die Stadt will junge Leute für Kultur begeistern – aber wie?

Sonja Gebert von der Partei Wir in Norderstedt (WiN) sagte, dass 26-Jährige oft schon gut Geld verdienen würden. Gefördert werden sollten Menschen mit wenig Einkommen, die beispielsweise Restkarten von städtischen Veranstaltungen an der Abendkasse kostenfrei erhalten könnten.

Karsten Bensel vom Seniorenbeirat informierte darüber, dass in Hamburg die Aktion, bei der Schülerinnen und Schüler die Großeltern-Generation kostenfrei in Theater und Oper begleiten, sehr gut angenommen werden würde. Das Angebot müsste über die Schulen bekannt gemacht werden.

Kultur in Norderstedt: Politik erteilt der Verwaltung Prüfauftrag

Kulturdezernentin Katrin Schmieder verwies auf die Kosten, die auf die Stadt zukämen, und empfahl, Veranstaltungen kommerzieller Kulturanbieter vom Angebot auszuschließen. Kulturamtsleiter Dieter Powitz meinte, man müsse die Meinung der ehrenamtlich arbeitenden Norderstedter Kulturträger, beispielsweise der Orchester und Amateurtheater, zu ermäßigten Karten einholen, sie seien auf die Einnahmen angewiesen.

Gunnar Becker hingegen forderte, sich mit der Idee mehr auf junge Leute als Zielgruppe zu konzentrieren als auf Geringverdienende und regte an, der Verwaltung einen Prüfauftrag zu erteilen. Der CDU-Vertreter formulierte auch gleich Passagen für den Prüfauftrag, wie etwa ein kostenloser oder deutlich kostenreduzierter Zugang zu Eintrittskarten für Kultur-Veranstaltungen für Schüler, Studenten, Auszubildende und Sozialpassinhaber umsetzbar sei, beispielsweise, wie die praktische Abwicklung gestaltet werden könne, welche Kosten entstehen, wie viele Veranstaltungen pro Jahr angeboten werden könnten, ob sich die Kulturträger beteiligen würden, und wie die Zielgruppe erreicht werden könnte.

Beckers Vorschlag wurde einstimmig angenommen.