Kreis Segeberg. Neue Jusos in der SPD Norderstedt und „Junge Gruppe“ der CDU im Landtag: Nachwuchspolitiker wollen mehr Gehör.

Die einen kleben sich auf der Straße fest und politisieren sich über die Klimakatastrophe. Andere marschieren bei Fridays for Future mit. Und manche versuchen, diesen und anderen Belangen der jungen Generation über den Weg der demokratischen Institutionen mehr Gehör in der Gesellschaft zu verschaffen.

Aus Norderstedt und dem Kreis Segeberg gibt es vor diesem Hintergrund zwei gute Nachrichten. Zum einen haben sich gerade die Jungsozialisten (Jusos) innerhalb des SPD-Ortsvereins zu einer neuen Gruppe zusammengeschlossen. Und zwei junge CDU-Landtagsabgeordnete aus Norderstedt und Henstedt-Ulzburg sind aktiver Teil einer neuformierten Gruppe junger Abgeordneter innerhalb der CDU-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag.

Kreis Segeberg: „Zeit, die Stimme der Jugend in der Politik lauter zu machen“

Die SPD-Ortsvorsitzende Katrin Fedrowitz betonte am Donnerstag, wie stolz sie sei, dass sie die Formierung einer Norderstedter Juso-Gruppe verkünden konnte. Schließlich ist der Fachkräftemangel längst auch in der Politik angekommen – speziell der Kommunalpolitik. Am 28. Januar aber hätten engagierte Jugendliche die Jusos Norderstedt ins Leben gerufen. Gemeinsam wollen sie sich „für die politischen Rechte und Bedürfnisse junger Menschen“ einsetzen.

Der Kollektivvorstand besteht aus den vier jungen Männern Domenik Gerigk, Kjell Listing, Niklas Cyganowski und Lukas Emmanuel Junghanß. „Es ist Zeit, die Stimme der Jugend in der Politik lauter zu machen und ihre Interessen endlich angemessen zu vertreten“, teilen sie in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Jusos: Bildung, Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und Gesundheit sind die Themen

Die Jungsozialisten der SPD haben eine Norderstedter Ortsgruppe gebildet: Domenik Gerigk, Kjell Listing, Niklas Cyganowski, Lukas Emmanuel Junghanß (v. l.).
Die Jungsozialisten der SPD haben eine Norderstedter Ortsgruppe gebildet: Domenik Gerigk, Kjell Listing, Niklas Cyganowski, Lukas Emmanuel Junghanß (v. l.). © SPD Norderstedt

Die Jusos wollen mit politische Kampagnen und Info-Veranstaltungen die Aufmerksamkeit auf die Anliegen junger Menschen lenken. Das besondere Augenmerk liege auf Themen wie Bildung, Klimawandel, soziale Gerechtigkeit und Gesundheit.

Die Jugend müsse ihr eigenes politisches Engagement auf die nächste Stufe heben und aktiv für ihre Rechte kämpfen, sagen die Jusos. Und sie hoffen, dass sich viele junge Menschen anschließen und ihre Stimme in die politische Debatte einbringen. „Veränderungen kann man nur gemeinsam bewirken!“ (Mitmachen? Kontakt zu den Jusos unter jusos@spd-norderstedt.de)

„Junge Gruppe“ der CDU will die „generationengerechte Politik“

Was diese sicht der Dinge angeht, haben die Jusos sicherlich eine große Schnittmenge mit den jungen Christdemokraten. Patrick Pender aus Norderstedt, mit 26 Jahren einer der jüngsten Landtagsabgeordneten im Kieler Landtag, versucht die Belange junger Menschen auf Landesebene sichtbarer zu machen.

Pender und der 37-jährige Landtagsabgeordnete Ole-Christopher Plambeck aus Henstedt-Ulzburg bilden nun gemeinsam mit sieben weiteren CDU-Kolleginnen und -Kollegen die „Junge Gruppe“ – ein Zusammenschluss junger Abgeordneter der CDU-Fraktion im Schleswig-holsteinischen Landtag. Das Ziel: ein Netzwerk und eine Interessenvertretung der jüngeren Generationen innerhalb der Landespolitik.

Man werde sich für eine generationengerechte Politik einsetzen, „sodass auch junge Menschen in Zukunft noch Rahmenbedingungen vorfinden, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Gesellschaft und Politik nachhaltig gestalten zu können“.

Kreis Segeberg: Demografischen Wandel in Mittelpunkt der Debatte rücken

Teilnehmen konnte an der Gruppe nur, wer zum Zeitpunkt der Aufstellung als Landtagskandidatin oder -kandidat oder zum Zeitpunkt des Einzugs in den Landtag 35 Jahre oder jünger war. Zum Vorsitzenden wurde der nordfriesische Landtagsabgeordnete Michel Deckmann gewählt, dazu kommen Martin Balasus, Michel Deckmann, Birte Glißmann, Lukas Kilian, Seyran Papo und Cornelia Schmachtenberg.

„Mit der Jungen Gruppe haben wir eine noch stärkere Stimme für die Belange zukünftiger Generationen im Landtag“, sagt Michel Deckmann. „Der demografische Wandel stellt unsere Generation vor erhebliche Probleme. Die Junge Gruppe soll dabei helfen, solche Fragen vermehrt in den Mittelpunkt politischer Debatten zu rücken und unserer Generation in Zukunft Handlungsspielräume zu sichern, insbesondere in der Finanz-, Bildungs- und Sozialpolitik.“