Norderstedt. In Glashütte ergossen sich Freitagabend Wassermassen in die Straßen. Notwasserversorgung wurde eingerichtet.

Vermutlich direkt unter einem Feuerwehrhydranten ist am Freitagabend, gegen 22 Uhr, im Bereich Müller- und Travestraße in Norderstedt-Glashütte eine Hauptwasserleitung geborsten. Anwohner hörten ein lautes Zischen, gefolgt von Rauschen und riefen dann die Feuerwehr und die Stadtwerke Norderstedt um Hilfe.

15 Stunden lang blieben die Anwohner in Glashütte ohne Wasserversorgung. Gegen 16.30 Uhr am Sonnabend hatten die Stadtwerke und eine Spezialfirma aus Neumünster das Leck geschlossen und Trinkwasser konnte wieder fließen.

Den Bruch der Leitung in der Nacht bemerkten die Anwohnerinnen und Anwohner sofort durch den abrupten Abfall des Wasserdrucks in ihren Leitungen. Zur gleichen Zeit füllte sich der gesamte Straßenbereich der abgesperrten Einmündung zum Ossenmoorring knöcheltief mit Wasser.

Mit den Fluten wurde auch Sand an die Oberfläche gespült. Pflastersteine wurden mitgerissen. Innerhalb weniger Minuten konnten die eintreffenden Einsatzkräfte der Feuerwehr den betroffenen Bereich lokalisieren und die Wasserversorgung abschiebern.

Feuerwehr Norderstedt: Anwohner hörten Zischen – Hauptwasserleitung war geplatzt

Die Wassermassen ergossen sich in die Straßen in Glashütte und rissen Sand und Pflastersteine mit sich.
Die Wassermassen ergossen sich in die Straßen in Glashütte und rissen Sand und Pflastersteine mit sich. © Florian Büh

In der Nacht war zunächst unklar, was den Bruch ausgelöst und was er angerichtet hatte. „Ob es zu großen Schäden gekommen ist, kann ich derzeit nicht beurteilen. Überflutete Keller zumindest wurden uns nicht gemeldet. Wir können derzeit auch noch nicht sagen, wie viele Häuser und Personen überhaupt vom Wasserrohrbruch betroffen sind. Wir sind mit über 20 Kameradinnen und Kameraden hier vor Ort im Einsatz“, erklärte Niels-Ole Jaap von der gegen 22.50 Uhr alarmierten Freiwilligen Feuerwehr Glashütte.

Augenscheinlich ist die Leitung unterhalb der Straße direkt vor oder an einem so genannten „Oberflurhydranten“ beschädigt. Die markanten roten Wasserentnahmestellen sind typisch im Stadtbild von Norderstedt.

Stadtwerke-Bautrupp suchte fieberhaft nach der Ursache

Noch in der Nacht wurde der Bereich aufgegraben und das defekte Rohr ersetzt.
Noch in der Nacht wurde der Bereich aufgegraben und das defekte Rohr ersetzt. © Florian Büh

Nachdem die Feuerwehr alle durch das Wasser unterspülten Bereiche abgesichert und die Straßenzüge auf weitere Schadenstellen kontrolliert hatte, rückten die Einsatzkräfte wieder ein. Die Stadtwerke übernahmen diesen Einsatz, organisierten einen Bautrupp, um schnellstmöglich die tatsächliche Ursache herauszufinden und freizulegen. Zusätzlich wurde eine Notwasserversorgung mit Trink- und Brauchwasser organisiert.

Die Fehlersuche ist noch nicht abgeschlossen. „Es können produktionstechnische Fehler sein. Dann wäre das Rohr schon mit einem Haarriss im Boden vergraben worden. Es kann aber auch sein, dass Spannungen und Bewegungen im Erdreich dafür sorgen, dass die Leitung mit der Zeit kaputt geht“, erklärte ein Mitarbeiter der Stadtwerke an der Einsatzstelle.

Warum das Rohr brach, ist immer noch unklar

Noch in der Nacht starteten eine Spezialfirma aus Neumünster und der städtische Wasser- und Energieversorger damit, das gerissene Rohr freizulegen. Mit schwerem Gerät wurde die Straßendecke entfernt, eine mehrere Meter tiefe und ebenso breite Grube bis zu den Leitungen gegraben.

Andere Versorgungsleitungen, die hier neben den Wasserrohren verlaufen, durften dabei nicht beschädigt werden. Oliver Weiß, Sprecher der Stadtwerke Norderstedt lobte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Nacht: „Alle, ob Feuerwehr oder unsere Bereitschaft, haben schnell reagiert und dann agiert. Wir wollten das Problem zügig in den Griff bekommen, da wir diese Beeinträchtigungen für unsere Bürgerinnen und Bürger schnell beenden wollten.“

Zehn Arbeiter waren nachts in zwei Schichten im Einsatz

Das geborstene Rohr: Die 300 Millimeter starke Transportleitung wies einen Längsriss auf.
Das geborstene Rohr: Die 300 Millimeter starke Transportleitung wies einen Längsriss auf. © Florian Büh

Etwa zehn Arbeiter waren in zwei Schichten an der Baustelle beschäftigt. Schließlich stießen sie auf das beschädigte graue Hauptwasserrohr aus Plastik, bauten es aus und legten es auf der Straßendecke ab. Ein mehrere Meter langer Längsriss zog sich über die 300 Millimeter starke Röhre.

Am Sonnabendnachmittag hieß es schließlich wieder „Wasser marsch!“ und die Haushalte wurde wieder ans Wassernetz angeschlossen. „Nun spülen wir nur noch, damit die Anwohner weniger Probleme haben“, sagte ein Mitarbeiter der Stadtwerke.

Feuerwehr Norderstedt: Betroffene Straßen bleiben zunächst für Autos gesperrt

Notfallwasserversorgung für die Anwohnerinnen und Anwohner: Wasserhähne wurden auf der Straße an Hydranten angeschlossen.
Notfallwasserversorgung für die Anwohnerinnen und Anwohner: Wasserhähne wurden auf der Straße an Hydranten angeschlossen. © Florian Büh

Länger spülen – so der Tipp der Stadtwerke – sollten auch die Bewohner in den Bereichen, die vom Wasserrohrbruch betroffen waren: Nicht gleich die Waschmaschine anschalten, da in der Leitung noch Luft und auch Verunreinigungen durch eingespültes Erdreich vorhanden sein könnten.

Am Montag soll sich ein Bautrupp um die aufgerissene Straße und den zerstörten Fußweg kümmern. Bis dahin sind Müllerstraße und Travestraße für den Autoverkehr gesperrt. „Wir wissen noch nicht, wie lange die Arbeiten vor Ort dauern werden, sind aber froh, dass sich die ersten Befürchtungen nicht bestätigt haben“, sagt Oliver Weiß. Zuvor war noch befürchtet worden, die Haushalte könnten zwei Tage ohne Wasser bleiben.

„Alle Anwohner sollten nun wieder wie gewohnt ihr Trinkwasser direkt im Haus haben. Um den Rest kümmern wir uns nungemeinsam mit der Stadt auch noch“, sagte Oliver Weiß. Wie viele Menschen von dem Wasserrohrbruch betroffen waren, konnten die Stadtwerke nicht sagen. Alle sollen schnell über Wasserhähne an der Straße, die an die Hydranten gesetzt wurden, mit Wasser versorgt worden sein.