Norderstedt. Die Oberbürgermeisterin bewirbt sich um eine zweite Amtszeit in Norderstedt. So läuft die Kandidaten-Suche der anderen Parteien.

Sechs weitere Jahre: Elke Christina Roeder will auch über ihre erste Amtszeit hinaus die Oberbürgermeisterin von Norderstedt bleiben. Sie verkündete auf dem SPD-Neujahrsempfang ihre erneute Bewerbung für die Wahl am 8. Oktober. Die Nominierung durch ihre Partei auf der Mitgliederversammlung Ende Januar gilt als Formsache. Dass sie Konkurrenz bekommt, davon kann ausgegangen werden.

Allerdings sehen die Parteien und Wählergemeinschaften in der Stadt noch nicht die Zeit gekommen, um ihrer Namen und Personen zu präsentieren. Auch wenn es durchaus den Wunsch gibt, Roeder herauszufordern.

Norderstedt: Elke Christina Roeder will es wieder machen – noch kein Konkurrent in Sicht

Marc-Christopher Muckelberg, Fraktionschef der Grünen, war bei den Gästen auf der SPD-Veranstaltung. Er blieb auf Nachfrage vage: „Wir haben schon Menschen identifiziert, mit denen werden Gespräche geführt. Aber wir haben noch nicht die Person, wo wir sagen: Die oder der wird’s.“ Die Partei hatte 2017 bei der letzten OB-Wahl die damalige Sozialdezernentin Anette Reinders als Kandidatin. Immer wieder kamen in den vergangenen Monaten Gerüchte auf, wonach Reinders’ Nachfolgerin Katrin Schmieder von ihrer Partei nominiert werden könnte. Doch öffentlich hat das niemand bisher kommentiert.

Einen festen Zeitplan gibt es nicht. Aber eine Vorstellung würde mitten in die Vorbereitungen für die Kommunalwahl fallen, so Muckelberg. Und er sagt auch: „Wenn möglich, würden wir gerne im Verbund mit anderen Parteien jemanden aufstellen. Wenn jede Partei jemanden aufstellt, heißt das immer nur: Der oder die bringt das Programm von Grünen, SPD oder CDU durch. Und wenn wir eines aus der letzten OB-Wahl gelernt haben: Viele Kandidaten sorgen eher dafür, dass die Wahlbeteiligung niedrig ist.“

Thorsten Borchers, Ortsvorsitzender der CDU in Norderstedt: Die Christdemokraten würden gerne einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin nominieren.
Thorsten Borchers, Ortsvorsitzender der CDU in Norderstedt: Die Christdemokraten würden gerne einen eigenen Kandidaten oder eine Kandidatin nominieren. © Christopher Mey | Christopher Mey

CDU: Anspruch, mit eigenem Kandidaten anzutreten

Die CDU hat natürlich das Selbstverständnis, eine Frau oder einen Mann aus den eigenen Reihen zu stellen. „Wir haben den Anspruch, das Norderstedter Rathaus mit einem CDU-Kandidaten zu besetzen, sind intensiv auf der Suche“, sagt der Ortsvorsitzende Thorsten Borchers. „Und ich bin auch optimistisch, dass wir in Kürze jemanden präsentieren können. Der 8. Oktober kommt schneller, als man denkt. Wir sind jetzt in den Vorbereitungen für die Kommunalwahl. Dann ist Ostern, wir haben Sommerferien – ganz so viel Zeit ist nicht.“

Reimer Rathje war vor sechs Jahren Kandidat der WiN. „Wir sondieren die Lage, ob wir jemanden unterstützen. Wir warten erst einmal ab, ob die anderen Parteien Kandidaten nennen.“ Die Wählergemeinschaft hatte ihn damals ins Rennen geschickt, weil man mit der Auswahl nicht zufrieden war.

FDP: Auch eine neutrale Person aus der Wirtschaft möglich

Die FDP ist der Idee eines „bürgerlichen Kandidaten“, wie es der Fraktionsvorsitzende Tobias Mährlein sagt, nicht abgeneigt. „Es ist aber noch sehr früh. Wir haben jetzt die Kommunalwahl. Das OB-Amt ist politisch neutral, es bedeutet, Organisationstalent zu haben und ein Gefühl für Kommunikation. Da ist man nicht immer zufrieden mit Frau Roeder.“

Mährlein nennt noch eine Möglichkeit. „Ein Kandidat könnte auch jemand sein, der mit der Wirtschaft verwoben ist und neutral sein kann.“