Itzstedt. Der Itzstedter Künstler Uwe Fossemer sorgt mit seinen Werken immer wieder für Aufsehen. Jetzt klopfte auch ein Museum bei ihm an.

Er gilt nicht nur als tüchtiger Streiter für seine Kunst, der Glasmalerei. Er mischt auch lokalpolitisch gern mit, tritt für die Klimawende ein und thematisiert in seiner Glasmalerei immer wieder die Schöpfungsgeschichte, die Natur und ihre Zerstörung durch den Menschen. Nun feierte Uwe Fossemer seinen 80. Geburtstag.

Geboren wurde der Glaskünstler am 4. Dezember 1942 in Kaltenkirchen, mitten im Zweiten Weltkrieg. Von 1964 bis 1969 studierte er freie und angewandte Malerei an der Muthesius-Hochschule in Kiel, die damals Muthesius-Werkkunstschule hieß. Bis 1985 unterrichtete Fossemer Kunst in der Schule, dann entschied er sich zur freiberuflichen Malerei. Stolz ist der Itzstedter darauf, dass er 1979 als einziger Maler aus Westdeutschland an der Ausstellung „Kunst gegen Krieg“ im ehemaligen Konzentrationslager Majdanek in Polen teilnehmen durfte.

Kunst: Der Meister der Glasmalerei feierte seinen 80. Geburtstag

Seine Hingabe zur Glasmalerei entdeckte Uwe Fossemer vor mehr als 30 Jahren in den Pyrenäen. Dort lernte er, Glasmalerei-Fenster zu restaurieren und wurde zu einem gefragten Kirchenfenster-Restaurator. Auftragsarbeiten und Ausstellungen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Worms festigten seinen guten Ruf bundesweit.

Fossemer ersetzt die Leinwand nicht nur einfach durch Glas. Er nahm statt eines Pinsels einen Diamantschleifer, um mit ihm direkt in das Glas zu „malen“, eine Technik, die er selbst entwickelte. Uwe Fossemer ist ein Erfinder, der nicht eher Ruhe gibt, bis er in seiner Kunst das Ergebnis erzielt, das er anstrebt.

Der Itzstedter Künstler gestaltete Fenster in vielen Kirchen der Region

Mit seiner speziellen Glasmalei-Technik gestaltete er Fenster in den Kirchen der Region, darunter in Kisdorf, Nahe und Neuengörs, Oering und Mönkloh, in öffentlichen Bauten, beispielsweise in Schulen in Nahe und Kisdorf. Im Aula-Anbau mit Mensa des Norderstedter Schulzentrums Süd kreierte er 2008 für die Oberlichter eine achtteilige Serie.

Der erste Teil symbolisiert das Chaos, indem kleine Kreise um die Weltkugel schwirren. In der Folge ordnet sich die Welt, ein Hirnmuster steht für den Einzug des Geistes, in einem weiteren Bild sind die Breiten- und Längengrade der Schule ablesbar.

Uwe Fossemer lernte in den Pyrenäen, Glasmalerei-Fenster zu restaurieren

2010 gestaltete er für die Naher Kirche ein Lichtband, ein Jahr später eine Auftragsarbeit für das Amt Kisdorf. Im siebten Jahrzehnt seines Lebens kann Uwe Fossemer viele Erfolge verbuchen. Jetzt klopfte auch ein schleswig-holsteinisches Museum bei ihm an.

Die Stiftung Schloss Gottorf in Schleswig will die Gottorfer Museen auf der Museumsinsel mit einer „Schatzkammer“ bereichern, und in der soll ein Kunstwerk von Uwe Fossemer einen festen Platz erhalten.

Das Deutsche Glasmalerei-Museum zeichnete Uwe Fossemer aus

Zurzeit arbeitet Uwe Fossemer auch an einer 3,50 Meter hohen Stele für den künftigen Natur- und Generationenpark in Schmalfeld. „Ich setze neben naturalistischen Abbildungen eine Variation, in der ein Schmetterling einen Flügel hängen lässt, und möchte die Betrachter durch dieses sehungewohnte Motiv zum Nachdenken darüber anregen, dass unsere Natur nicht mehr in Ordnung ist“, sagt der Künstler.

Vor einigen Wochen erhielt er eine besondere Ehrung. Das Deutsche Glasmalerei-Museum in Linnich bei Aachen zeichnete ihn mit der Nennung seiner drei in Linnich ausgestellten Werke in dem umfangreichen Katalog „Glanzlichter einer bedeutenden Kunst“ aus, den Museumsleiterin Luzia Schlösser jetzt zum 25-jährigen Bestehen des Museums herausgab.

Kunst: Fossemer gehört zu den bekanntesten Glasmalerei-Künstlern Deutschlands

„Das Museum hat mich zum Festakt des Jubiläums eingeladen, und ich fühlte mich sehr geehrt, dass vor allem mein Werk, die Stele ,Kreuzigung der Erde’, in dem Katalog auf einer Doppelseite präsentiert wird“, sagt der Itzstedter.

In dem 300-seitigen Katalog ist er neben Künstlerinnen und Künstlern wie Markus Lüpertz, Heinrich Campendonk, Hella De Santarossa, Maria Katzgrau, Johannes Schreiter bis zu Jochem Poensgen vertreten.