Norderstedt. Großer Andrang beim Auftakt in Norderstedt-Mitte. Der Glühwein soll günstig bleiben – trotz Sorgen in der Branche.

In der Stadt und der näheren Umgebung hat dieser Weihnachtsmarkt ein Alleinstellungsmerkmal: Das Wintervergnügen vor der Post in Norderstedt-Mitte findet ab sofort täglich bis 22. Dezember statt. Und wenn die ersten Stunden ein Indiz sind, dürften die nächsten Wochen ein Selbstgänger werden. Denn beim Glühwein, bei Kringel-Pommes und Würstchen, am Stand für Schmalzgebäck und gebrannte Mandeln, beim Kinderkarussell war auf Anhieb viel Betrieb.

„Schön, dass es die Leute wieder so annehmen“, sagte Udo Brückner-Hein, Projektmanager der Hamburger Bergmann-Gruppe – sie ist gemeinsam mit dem Pact Norderstedt-Mitte Veranstalter. Hier ist alles bewusst überschaubar gehalten, so hatten es die Menschen schon vor der zweijährigen Corona-Pause zu schätzen gewusst.

Weihnachtsmarkt Norderstedt: Wintervergnügen mit Bio-Glühwein, Schmalzkuchen und Deftiges

Für hungrige Besucher gibt es Herzhaftes.
Für hungrige Besucher gibt es Herzhaftes. © Christopher Mey

Was geblieben ist: Ausgeschenkt wird weiterhin Bio-Glühwein. Und das günstiger als auf anderen Märkten, so Brückner-Hein. „Der Glühweinpreis wurde lange diskutiert, denn auch für uns sind die Kosten gestiegen – für unsere Mitarbeiter, und auch wir müssen von A nach B kommen. Trotzdem haben wir uns entschlossen, die Glühweinpreise auf dem Niveau von 2019 zu belassen, bei 3,50 Euro. Denn wir freuen uns auch wieder, hier zu sein nach einer Durststrecke von zwei Jahren.“

Auf Nachfrage beschreibt er, dass es die Veranstaltungsbranche weiterhin schwer hat. Nicht unbedingt, was das Wintervergnügen, denn „Norderstedt ist überschaubarer, das ist für viele noch machbar“. Zum Vergleich: „In Altona, Ottensen, zum Beispiel, ist es Wahnsinn. Die ganze Saison über haben wir auf den Außenveranstaltungen, auch im Sommer, über 30 Prozent Betreiberschwund.“

Die Bergmann-Gruppe und der Pact Norderstedt-Mitte veranstalten das Wintervergnügen mithilfe von Sponsoren, unterstützt von der Stadt. Von links: Ilka Hoehl (Grossmann & Berger), Jan-Göran Schümann (Filialleiter Haspa), Sozialdezernentin Katrin Schmieder, Quartiersmanager Thomas Will und Projektmanager Udo Brückner-Hein (Bergmann-Gruppe).
Die Bergmann-Gruppe und der Pact Norderstedt-Mitte veranstalten das Wintervergnügen mithilfe von Sponsoren, unterstützt von der Stadt. Von links: Ilka Hoehl (Grossmann & Berger), Jan-Göran Schümann (Filialleiter Haspa), Sozialdezernentin Katrin Schmieder, Quartiersmanager Thomas Will und Projektmanager Udo Brückner-Hein (Bergmann-Gruppe). © Christopher Mey

Die Betreiber selbst und ihr Material seien zwar noch da. Aber: „Sie haben kein Personal. Gerade Schausteller haben viele Mitarbeiter aus den Ostblockstaaten, und die sind in der Corona-Zeit alle wieder nach Hause. Dafür gibt es hier keinen Ersatz, die Arbeit möchte in Deutschland keiner mehr machen.“

In gewisser Weise genießt Norderstedt also ein Privileg. Geöffnet ist das Wintervergnügen Montag bis Mittwoch von 14 bis 21 Uhr, Donnerstag von 14 bis 22 Uhr, Freitag und Sonnabend von 12 bis 22 Uhr sowie am Sonntag von 12 bis 20 Uhr.