Norderstedt. Einfache Lösungen helfen, die Kosten für Gas und Öl zu senken. Wie es dabei zu Hause trotzdem gemütlich bleibt.

Langsam sinken die Temperaturen, gleichzeitig steigen die Preise für Heizöl und Gas. Viele fragen sich: Wie kann ich in der Energiekrise Heizkosten sparen? Das Abendblatt hat darüber mit einem Fachmann gesprochen: Lars Krückmann, Obermeister der Sanitär-, Heizung- und Klima-Innung. Er verrät die besten Tipps für Gas-, Öl- und Holzheizungen.

Heizung: Mit diesen 13 Tipps sparen Sie beim Heizen richtig

Grundsätzlich gilt: Wer die Temperatur in den Wohnräumen absenkt, spart Energie und damit Geld. Doch dieses Vorgehen erreicht schnell Grenzen, wenn man nicht frieren will. Krückmann sagt, wie Menschen in ihren vier Wänden trotzdem einen warmen gemütlichen Herbst und Winter erleben können.

1. Richtiges Lüften mit weit geöffneten Fenstern

Wichtig ist das richtige Lüften. Wer stundenlang die Fenster auf Kipp stehen lässt, sorgt dafür, dass die Wohnung auskühlt, ohne dass ein großer Luftaustausch stattfindet. Besser ist es, mehrfach am Tag die Fenster nur für fünf Minuten weit zu öffnen, für Durchzug zu sorgen und dabei die Heizung auf Null zu drehen.

2. Auch die Heizungsanlage herunter regeln

Wer sparen will, sollte nicht nur die Thermostate an den Heizkörpern in Blick haben, sondern die Heizungsanlage herunterregeln. Krückmanns Tipp: In den Räumen, die warm sein sollen, die Heizkörper per Thermostatventil auf Maximalleistung drehen und dann die Anlage soweit herunterfahren, bis sich eine mittlere, angenehme Wärme einstellt.

3. Sparen in der Nacht ohne Auskühlen

In der Nacht kann die Leistung der Heizungsanlage abgesenkt werden. Je länger diese Phase dauert, desto mehr sparen Mieter oder Besitzer. Aber Vorsicht: Die Wohnung sollte nicht auskühlen.

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4. Tür zu, wenn man sparen will

Zimmertüren sollten geschlossen bleiben, um die Wärme in den Räumen zu halten.

5. Heizung: Weg mit den Verkleidungen!

Die Thermostate sollte nicht durch Vorhänge oder andere Textilien verdeckt sein. Krückmann rät auch, Verkleidungen vor Heizungen zu entfernen. Dahinter staut sich die Wärme, gelangt aber nur reduziert in den Raum.

6. Isoliermaterial reduziert Kosten fürs Heizen

Wer ein Zimmer renoviert, sollte Isolierungen an der Wand hinter den Heizkörpern anbringen.

7. Weniger Energieverbrauch mit hydraulischem Abgleich

Krückmann empfiehlt auch, einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen. Dabei werden die Heizkörper entsprechend ihrer Größe voreingestellt. Diese Aufgabe übernehmen Fachbetriebe. Wer sich ausführlich vorbereitet, kann den Abgleich auch selbst erledigen.

8. Heizung braucht Druck und keine Luft

Heizkörper müssen entlüftet werden. Außerdem sollte genug Wasser im Heizungskreislauf vorhanden sein. Krückmann rät, die Druck nicht unter einem Bar fallen zu lassen, optimal sind Werte zwischen 1,5 und zwei Bar.

9. Neue Pumpen sparen kräftig Strom

Alte Pumpen in der Heizungsanlage sollten gegen moderne Hochleistungspumpen ausgetauscht werden. Sie benötigen nur ein Zehntel der Energie und sparen somit viel Strom.

10. Vor dem Duschen Heizung aus

Einen kleinen Beitrag zum Energiesparen leistet auch das frühe Ausschalten von Heizkörpern. Wer zum Beispiel im warmen Badezimmer unter die Dusche steigt, kann den Thermostat schon herunterregeln. Der Heizkörper bleibt lange warm. Danach kann man bedenkenlos lüften.

11. Achtung: Legionellen!

Lars Krückmann warnt davor, Energie zu sparen, indem die Temperatur für das heiße Wasser abgesenkt wird. Dann bestehe die Gefahr, dass sich Legionellen vermehren, die beim Duschen zu lebensbedrohlichen Erkrankungen führen können.

Unter 50 Grad sollte die Wassertemperatur nicht sinken, und das auch nur dann, wenn der Verbrauch so hoch ist, dass alle zwei Tage das Wasser im Kreislauf ausgetauscht wird. Krückmann empfiehlt, das Warmwasser auf 60 Grad aufzuheizen.

12. Gute Fenster drücken Heizkosten

Durch undichte Fenster entweicht viel Energie. Tischler helfen dabei, dass Fenster richtig eingestellt sind und gut schließen.

13. Heizung: Energieberater helfen beim Sparen

Wer in Dämmungen, neue Fenster und Isolierungen investieren will, sollte sich an zertifizierte Berater wenden. Weitere Informationen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.