Kreis Segeberg. Wie das Berufsbildungszentrum Bad Segeberg versucht, junge Leute für den Dienst für die Allgemeinheit zu gewinnen.

Die Wichtigkeit der Freiwilligen Feuerwehren für den Brandschutz und den Rettungsdienst kann nicht genug betont werden. Um mehr junge Menschen für den Dienst in der Wehr zu begeistern oder sogar für eine Ausbildung in der Berufsfeuerwehr zu gewinnen, gibt es jetzt das Unterrichtsfach Feuerwehr am Berufsbildungszentrum Bad Segeberg.

Die Idee, den Dienst in der Wehr an die Schulen zu bringen, wurde seit dem Sommer 2021 in einem Pilotprojekt am Berufsbildungszentrum in Neumünster zur Realität. Und nun, nach unzähligen Gesprächen, Planungen und Vorbereitungen zwischen Kreisbrandmeister Jörg Nero und Abteilungsleiter Jens Görnert des Berufsbildungszentrums, kann das Projekt nun pünktlich zum neuen Schuljahr 2022/23 auch in der Abteilung BFS I des Berufsbildungszentrums in Bad Segeberg starten.

Bildung: Im Kreis Segeberg gibt es die Feuerwehr jetzt als Schulfach

Ausbilder sind Lehrer des Berufsbildungszentrums Bad Segeberg, die über Jahrzehnte an Erfahrung im Feuerwehrdienst verfügen.
Ausbilder sind Lehrer des Berufsbildungszentrums Bad Segeberg, die über Jahrzehnte an Erfahrung im Feuerwehrdienst verfügen. © Kreisfeuerwehrverband Segeberg

Titel des Projektes: „Mittleren Schulabschluss machen und Feuerwehrfrau/-mann werden!“. BFS I bedeutet: Die zweijährige Berufsfachschule Technik vermittelt – aufbauend auf einer beruflichen Grundbildung – den Schülerinnen und Schülern technische und allgemeinbildende Inhalte. Sie führt zum Mittleren Schulabschluss, der weitere Perspektiven eröffnet.

Acht junge Erwachsene, darunter drei Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren sind die erste Gruppe dieses Pilotprojektes. Weitere Gruppen sollen kommendes Halbjahr folgen. Seit Anfang August läuft für die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer die berufliche Grundausbildung in Metalltechnik.

Praxis wird bei der Feuerwehr Klein Rönnau geprobt

Schulleiter Heinz Sandbrink, Landrat Jan Peter Schröder, Kreiswehrführer Jörg Nero, Bürgermeister Manfred Vogt und Wehrführer Volker Urbschat aus Klein Rönnau (v.l.) unterzeichneten den Kooperationsvertrag.
Schulleiter Heinz Sandbrink, Landrat Jan Peter Schröder, Kreiswehrführer Jörg Nero, Bürgermeister Manfred Vogt und Wehrführer Volker Urbschat aus Klein Rönnau (v.l.) unterzeichneten den Kooperationsvertrag. © Kreisfeuerwehrverband Segeberg

Und Jeweils einmal in der Woche geht es für sieben Stunden in den Feuerwehrdienst – und das für ein Halbjahr. Im zweiten Halbjahr erledigen den Feuerwehrdienst dann neun Schülerinnen und Schüler aus dem Berufsfeld Elektrotechnik.

Nach den ersten theoretischen Grundlagen und dem Kennenlernen der Kreisfeuerwehrzentrale, geht es in die praktische Ausbildung. Dafür wurde eine Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr Klein Rönnau geschlossen.

Bildung: Prüfung zur Truppfrau/-mann steht am Ende

Diese stellt für die Ausbildung das Löschgruppenfahrzeug 8 aus dem Jahr 1989 zur Verfügung. Ausbilder sind Timo Merkel und Jens Görnert, zwei Lehrkräfte des Berufsbildungszentrums, die über Jahrzehnte an Erfahrung im Feuerwehrdienst verfügen.

Nach Abschluss der Ausbildung müssen die Schülerinnen und Schüler eine Prüfung zur Truppfrau oder Truppmann vor dem Kreisfeuerwehrverband Segeberg bestehen.