Bad Segeberg. Verschwinden von Graf Schwerin von Krosigk hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Wo er nun die letzte Ruhe findet.

Sechs Wochen nach seinem Tod wird Anton Graf Schwerin von Krosigk, der ehemalige Landrat des Kreises Segeberg, beigesetzt. Die Trauerfeier findet am Montag, 5. September, um 13 Uhr in der Segeberger Marienkirche statt.

Der Fall hatte in den vergangenen Wochen für bundesweite Aufmerksamkeit und Schlagzeilen gesorgt. Anton Graf Schwerin von Krosigk, der von 1966 bis 1990 genau 8888 Tage Landrat war, hatte sich am späten Nachmittag des 18. Juli mit seinem Privatwagen aufgemacht, um im Segeberger Nachbarort Högersdorf an einer Sitzung der Rotarier teilzunehmen.

Anton Graf Schwerin von Krosigk: Eine Irrfahrt, die mit dem Tod endete

Dort allerdings ist er nie angekommen, eine größere Suchaktion blieb zunächst ergebnislos. Niemand konnte sich zunächst erklären, warum der 97 Jahre alte Graf mit seine schwarzen VW-Golf plötzlich verschwunden war.

Erst am 4. August kam es zur traurigen Gewissheit: Erntehelfer entdeckten von Krosigks in den Graben gefahrenen Wagen und seinen Leichnam nahe eines entlegenen Ackers an der Grenze zwischen den Gemeinden Leezen und Groß Niendorf. Der ehemalige Landrat, der allgemein als körperlich und geistig rüstig galt, hatte offenbar die Orientierung verloren und sich verfahren. Als Todesursache stellten Gerichtsmediziner später Unterkühlung fest. Todestag war der 19. Juli.

Zunächst konnte der Verstorbene nicht einwandfrei identifiziert werden

Da zunächst nicht einwandfrei feststeht, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um Anton Graf Schwerin von Krosigk handelte, wurde die Gerichtsmedizin von der Staatsanwaltschaft beauftragt, einen DNA-Abgleich vorzunehmen. Erst nach Tagen stand die Identität zweifelsfrei fest.

Für Schlagzeilen in allen großen deutschen Medien sorgten nicht nur die ungewöhnlichen Begleitumstände des Falles, sondern auch eine Aktion der AFD-Politikerin Beatrix von Storch, der Nichte des Verstorbenen. Sie setzte eine Belohnung von 1000 Euro für das Auffinden oder für sachdienliche Hinweise, die zum Auffinden führen könnten, aus.

Der Graf genoss in der Bevölkerung und in der Politik ein hohes Ansehen

Der Name des Verstorbenen sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit: Anton Graf Schwerin von Krosigk war der Sohn des Reichsministers für Finanzen unter Adolf Hitler, Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk. Der früheren Landrat selbst war politisch neutral und genoss in der Bevölkerung und in allen politischen Kreisen ein hohes Ansehen. Bis zuletzt hatte er aktiv im öffentlichen Leben von Bad Segeberg teilgenommen.

Im Anschluss an die Trauerfeier in der Marienkirche findet die Beisetzung auf dem Segeberger Ihlsee-Friedhof statt. Die Familie des Verstorbenen bittet um Spenden für den Förderverein Marienkirche.