Kreis Segeberg. Ansturm wegen des 9-Euro-Tickets in Schleswig-Holstein erwartet. Worauf die Fahrgäste im Norden achten müssen.

Nach der Einführung des 9-Euro-Tickets rechnet die Nordbahn mit einem Ansturm von Fahrgästen, besonders am Pfingstwochenende. Auf der Linie zwischen Neumünster, Bad Segeberg und Bad Oldesloe werden zur Verstärkung der Eisenbahn Busse verkehren. „Dies betrifft die Wochenenden sowie Feiertage im Juni“, sagte ein Nordbahn-Sprecher. Die Bahnen erwarten auch viele Radfahrer, die mit den Zügen Ausflüge planen.

Die Busse verkehren direkt und ohne Zwischenhalte zwischen Neumünster, Bad Segeberg und Bad Oldesloe und starten in jeweils zehn Minuten nach der regulären Abfahrtszeit der Züge. Zwischen dem beliebten Urlaubsort Büsum und Heide werden am Wochenende und Feiertagen ebenfalls zusätzlich Expressbusse eingesetzt.

9-Euro-Ticket: Expressbusse zu Pfingsten im Einsatz

Auch auf dieser Linie fahren die Busse direkt und ohne Zwischenhalte zwischen Büsum und Heide. Um in Heide Anschlüsse zu sichern, starten die Busse in Büsum eine Viertelstunde vor der regulären Abfahrtszeit der Züge.

Die Nordbahn bittet ihre Fahrgäste, sich rechtzeitig vor Reisebeginn über etwaige Änderungen zu informieren. Fahrräder können in den Bussen nicht mitgenommen werden. „Es gibt keine Garantie, dass es sich bei unserem Zusatz-Angebot um rollstuhlgeeignete Niederflur-Busse handelt, daher sollten mobilitätseingeschränkte Reisende vorzugsweise Züge nutzen“, sagte der Unternehmenssprecher.

Nordbahn: Busse fahren ohne Zwischenhalt

Informationen zu Fahrplanänderungen erhalten die Fahrgäste vorab in den Zügen, auf der Internetseite unter www.nordbahn.de sowie über einen kostenfrei abonnierbaren E-Mail-Newsletter. Fragen beantworten die Mitarbeiter des Servicetelefons unter der Telefonnummer 040/303 977-333.

9-Euro-Ticket in Hamburg: Alle Fragen und Antworten

  • Wo kann ich das 9-Euro-Ticket kaufen? Die Tickets sind über die Apps, Fahrkartenschalter, Kundenzentren und andere Verkaufsstellen der Deutschen Bahn erhältlich. In Hamburg ist die Fahrkarte über die HVV-App, den HVV-Onlineshop, die Servicestellen, die HVV-Switch-App, an den Fahrkartenautomaten und in allen Bussen zu bekommen. Außerdem gibt es vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auch eine eigene „9-Euro-Ticket“-App, die auf den gängigen Plattformen runtergeladen werden kann.
  • Für welchen Zeitraum gilt das Ticket? Die Tickets gelten jeweils für Juni, Juli und August – und zwar für den Kalendermonat. Nicht möglich sind Tickets für gleitende 4-Wochen-Zeiträume, also zum Beispiel von Mitte Juli bis Mitte August.
  • Wie weit kommen Hamburger mit dem 9-Euro-Ticket in Deutschland? In unserer interaktiven Karte finden Sie Ziele, die ab Hamburg mit Regionalzügen zu erreichen sind – direkt oder mit höchstens dreimal Umsteigen.
  • Welche Verkehrsmittel kann man mit dem Ticket nutzen? Prinzipiell gilt das 9-Euro-Ticket bundesweit in allen Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen und Zügen des Nah- und Regionalverkehrs – egal ob von der Deutschen Bahn oder anderen Anbietern. Nicht genutzt werden kann der Fernverkehr der Deutschen Bahn mit ICE, Intercity und Eurocity. Auch auf einigen Intercity-Abschnitten, auf denen Fahrgäste mit anderen Nahverkehrsfahrkarten sonst zusteigen dürfen, gilt das Ticket nicht. Diese Fernverkehrszüge werden in der Reiseauskunft neben der IC- mit einer Regionalzug-Kennzeichnung ausgewiesen. Dabei stehe der Hinweis „9-EUR-Ticket nicht gültig“. Nach Angaben der Deutschen Bahn laufen zu dem Thema regional noch Gespräche.
  • Kann man das 9-Euro-Ticket mit ICE-Tickets kombinieren? Ja. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kann man damit im Regionalverkehr zu dem Bahnhof fahren, an dem man in einen Fernzug umsteigt. Für die Fahrt im Fernverkehr ist dann aber immer ein separates Ticket notwendig.
  • Was ist mit Fahrrädern? Wer Fahrräder mitnehmen will, muss für diese trotz 9-Euro-Tickets meist ein paar Euro extra zahlen, zudem kann es passieren, dass die Züge so ge- oder gar überfüllt sind, dass ein Rad schlicht nicht mehr mitgenommen wird.
  • Wird trotz der günstigen Tickets weiter kontrolliert? Ja, die Verkehrsunternehmen kontrollieren eigenen Angaben zufolge wie gewohnt weiter. Wer ohne Ticket angetroffen wird, zahlt nach wie vor ein sogenanntes erhöhtes Beförderungsgeld von meist 60 Euro.
  • Warum ist das Ticket nicht gleich kostenlos? Diesen Vorschlag hat es aus den Ländern tatsächlich gegeben. Einfach auf Tickets (und die Kontrolle) zu verzichten, hätte den Aufwand deutlich gesenkt, so die Argumentation. Ein Grund dafür, dass nun doch etwas Geld verlangt wird: Die Nutzung lässt sich auf diese Weise besser analysieren. Wer nutzt auf welchen Strecken Busse und Bahnen, wenn es deutlich günstiger ist – das ist für die Verkehrsbetriebe eine spannende Frage.
  • Werden zusätzliche Züge eingesetzt? Viele Verkehrsunternehmen haben für die drei Monate Verstärkerzüge angekündigt. Die Deutsche Bahn etwa will 50 zusätzliche Züge einsetzen und das Personal verstärken. Mit den Fahrzeugen könnten 250 zusätzliche Fahrten angeboten werden, hieß es. Sie sollen vor allem entlang der Touristenstrecken in Richtung Nord- und Ostsee sowie im Süden eingesetzt werden. Doch angesichts von durchschnittlich rund 22.000 Regionalbahnfahrten jeden Tag sind Fachleute skeptisch, ob das reicht.
  • Welche Ausflüge gibt es in Hamburg und Umgebung? Das finden Sie im neuen Magazin „Ausflüge“ vom Hamburger Abendblatt. Es ist erhältlich in der Abendblatt-Geschäftsstelle am Großen Burstah 18–32 gleich hinter dem Rathaus, auf abendblatt.de/shop und im Buch- und Zeitschriftenhandel.
  • Fahrpläne ab Hamburg unter www.bahn.de, www.der-metronom.de, www.nordbahn.de, www.hvv.de, www.nah.sh, regional.bahn.de/regionen/meckpomm/fahrplan