Norderstedt. „Er ist ja noch klein und in der Lernphase – alles kann er noch nicht wissen“, sagt Oberbürgermeisterin Elke Christina Roeder. Norbert Weißenfels, IT-Chef im Rathaus, hat dem neuen Chatbot „Nordi“ auf der Homepage der Stadtverwaltung gerade die Frage nach dem Angelschein gestellt. Und „Nordi“ muss passen und schreibt: „Die Antwort auf dieses Anliegen wurde mir noch nicht beigebracht.“ Doch in den nächsten Tagen wird er eine Antwort haben und Angelfans unter den Bürgern an die richtige Stelle in der Verwaltung verweisen.
Wer auf die Homepage der Stadt (norderstedt.de) klickt und eine Frage hat, der kann ab sofort das blaue Feld rechts unten mit der Aufschrift „Chatten Sie mit uns“ klicken. Dahinter verbirgt sich der digitale Mitarbeiter. „Für uns ist ,Nordi’ der Einstieg in das Thema Künstliche Intelligenz“, sagt Weißenfels. Der Chatbot wird von den Anfragen der Bürger an ihn zunehmend kompetenter. „Momentan kann er die Top Ten der häufigsten Anfragen an die Stadtverwaltung beantworten.“ Wer zum Beispiel „Personalausweis beantragen“ eingibt, dem teilt „Nordi“ mit, dass es den im Einwohnermeldeamt gibt und verweist mit einem Link auf die Möglichkeit, einen Online-Termin gleich festzulegen. „Wir werden in den kommenden Wochen sehen, welche Fragestellungen von den Bürgern kommen und das entsprechend einpflegen“, sagt Weißenfels. Wenn „Nordi“ groß ist, könnte er theoretisch auch gleich die Anträge bearbeiten.
Norderstedt ist nach Kiel erst die zweite Stadt in Schleswig-Holstein, die einen Chatbot nutzt. „Mittlerweile gibt es die ja auf sehr vielen Seiten im Netz. Und da können sie einen auch mal nerven“, sagt Weißenfels. „Aber wir denken, dass ,Nordi’ den Bürgern einen echten Service bieten kann.“
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