Politiker in Henstedt-Ulzburg wollen „Klimanotstand“ ausrufen. Das sieht Jan Schröter anders. “Notstand“ erzwingen, ist nicht sinnvoll.

Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Henstedt-Ulzburg hat angekündigt, in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Naturausschusses die Ausrufung des „Klimanotstands“ für die Gemeinde zu beantragen. In der Tat hat Henstedt-Ulzburg einige Notstände zu bieten. Das hiesige Klima allerdings geht eigentlich noch, finde ich. Entschuldigung, das ist natürlich viel zu lokal gedacht. Beim Klima geht es ja immer ums große Ganze. Durchschnittswerte, langjährige Tendenzen und so weiter. Da wird global gedacht, nicht lokal. Deshalb florieren ja auch so putzige Öko-Schneeballsysteme wie der Handel mit CO2-Zertifikaten, die ungefähr so funktionieren: Man haut Abgas raus wie eh und je, dafür erwirbt man mit ein paar Zertifikaten ein ökologisch reines Gewissen. Irgendwo auf dem Planeten wird kompensatorisch ein Bäumchen gepflanzt, welches hoffentlich auch regelmäßig begossen wird. Und das Wetter in Henstedt-Ulzburg bleibt, wie es ist. Hofft man jedenfalls.

Aber zurück zur Klimanotstandsproklamation. Was soll das bezwecken? „Politische Entscheidungen sollen auf ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Nachhaltigkeit ausgerichtet sein und dazu auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen“, fordern die Grünen. Jawohl, genau so sollten politische und überhaupt alle Entscheidungen ausgerichtet sein, dann wird das noch was mit unserer Menschheit.