Norderstedt. Noch einmal wird die Geduld der Autofahrer, die rund ums Herold-Center unterwegs sind, auf eine harte Probe gestellt: Der Bereich Ochsenzoller Straße/Berliner Allee wird vom heutigen Freitag bis Dienstag, 13. November, voll gesperrt. Die Sperrung ist nötig, damit der Kreisel, der die alte Ampelkreuzung ersetzt, asphaltiert werden kann. „Wir bitten Anlieger und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für mögliche Behinderungen“, sagt Rathaussprecher Bernd-Olaf Struppek. Wenn das Wetter mitspielt und Baumaschinen und Arbeiter wieder verschwunden sind, heißt es dann: freie Fahrt vom und zum Herold-Center.
Damit endet die lange Zeit der gesperrten Straßen, der Umwege, der Schleichwege, der Staus und der Verkehrsverstöße im Herzen Garstedts. Im Spätsommer 2017 begannen die Arbeiten für den Umbau der Ampelkreuzung Ochsenzoller Straße/Berliner Allee zum Kreisverkehr. Ziel war und ist, den Verkehrsfluss an der viel befahrenen Zufahrt zum Norderstedter Einkaufszentrum zu erhöhen. Die Bauarbeiten vollzogen sich etappenweise, denn sie mussten mit einer zweiten Großbaustelle koordiniert werden: dem Neubau des Firmensitzes der Norderstedter Bank. Das Geldinstitut baut direkt am Kreisel für gut 13 Millionen Euro auf der ehemaligen Freifläche ein neues Haus für 60 Mitarbeiter, die vom bisherigen Stammsitz an der Ochsenzoller Straße in die Nähe des Herold-Centers ziehen werden, wenn das Gebäude fertig ist.
Der erste Bauabschnitt des Kreisels zog sich bis in den Dezember hinein. Gleich zu Beginn herrschte Wildwest im Garstedter Zentrum. Die Stadt hatte die Zufahrt vom Krummen Weg in die Ochsenzoller Straße gesperrt und damit einen stark genutzten Schleichweg gekappt. Bis dahin konnten Autofahrer von der Ohechaussee in die Tannenhofstraße abbiegen und sich durch den schmalen und einseitig beparkten Krummen Weg auf die Ochsenzoller Straße quälen und über die Baustraße weiter zum Herold-Center fahren.
Die etwas komfortablere und längere Strecke führte über die Tannenhofstraße. Doch auch dieser Weg in die Berliner Allee war durch die Baustelle versperrt.
Die Folge: Auf dem schmalen Hempberg drängelten sich Autos und Kleinlaster, die Fahrer versuchten, mit halsbrecherischen Manövern aneinander vorbeizukommen, wichen auf den Fußweg aus und gefährdeten Passanten wie Radfahrer. Die Polizei griff ein, verwarnte Autofahrer kostenpflichtig, die über den Fußweg fuhren.
Neubau der Norderstedter Bank kommt bis 2020
Es schloss sich eine Baupause an, die von vornherein geplant war: Die Bank musste erst die Tiefgarage fertigstellen. Das dauerte etwas länger als geplant: „Wir konnten erst später mit dem Bau beginnen, weil es Probleme mit den Leitungen in der Erde gab“, sagt Bankvorstand Martin Weber. Inzwischen sei die Garage fertig, die Verzögerung aufgeholt und das Projekt im Zeitplan. Ende 2020 soll der Kubus aus Ziegelstein und Glas, der in der Mitte vierstöckig und zu den Seiten hin niedriger gebaut wird, fertiggestellt sein.
Als vom 8. Oktober an der Kreisel weitergebaut wurde, gab es erst eine Vollsperrung, dann konnten die Autofahrer von der Berliner Alle nicht in die Ochsenzoller Straße abbiegen. Wieder suchten sich Ortskundige Schleichwege, ignorierten die Vorgaben der Verkehrsaufsicht und fluteten Straßen wie die Garstedter Feldstraße oder Achternfelde, die eine solche Mehrbelastung kaum verkraften können.
Von Dienstag an soll der Verkehr wieder störungsfrei fließen. Der Krumme Weg bleibt nur eingeschränkt nutzbar, das Abbiegen über die Ochsenzoller Straße in die Berliner Allee wird nicht möglich sein, eine Verkehrsinsel soll das verhindern. Der Schleichweg wird ohnehin überflüssig, wenn der zweite Kreisverkehr gebaut ist“, sagt Kai Hädicke-Schories, bei der Norderstedter Polizei zuständig für den Verkehr. Die Kreuzung Ochsenzoller Straße/Achternfelde/Tannenhofstraße soll ebenfalls zum Kreisverkehr umgebaut werden. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen, der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest.
Was noch bleibt, ist die Teilsperrung der Ochsenzoller Straße zwischen Hermann-Löns-Weg und dem Grünen Kamp. Dort verlegen die Stadtwerke bis Ende November Leitungen für den Ausbau des Fernwärmenetzes, sodass die Autofahrer zum Weihnachtsgeschäft wieder ungehindert von Baustellen zum Einkaufen fahren können.
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