Der Baubeginn für das City Center Ulzburg verzögert sich weiter. Einen Termin für den Abriss des alten Centers gibt es immer noch nicht.

Henstedt-Ulzburg . Eigentlich sollte schon alles unter Dach und Fach sein, aber die Probleme nehmen kein Ende: Das City Center Ulzburg (CCU) beschäftigt weiter die Verwaltung, die Politiker und die Investoren. Einen Termin für den Abriss des alten Ulzburg-Centers gibt es immer noch nicht, der Baubeginn des neuen Centers ist in weite Ferne gerückt - wie weit tatsächlich, wagt in diesen Tagen niemand zu sagen. Fest steht: In diesem Jahr wird es einen ersten Spatenstich nicht mehr geben.

Eigentlich hätten die Gemeindevertreter am Dienstag über den städtebaulichen Vertrag, in dem Details über den Centerbau und das Umfeld festgelegt sind, im nichtöffentlichen Teil der Sitzung verabschieden sollen. Das ist nicht geschehen, weil noch einige wichtige Voraussetzungen fehlen. Zum Beispiel diese: Vom Investor liegt bis heute keine Finanzierungsbestätigung der Bank vor.

Bei genauerer Betrachtung gibt es noch mehr Ungereimtheiten in der "Akte CCU". Denn eigentlich sollte am Mittwoch mit dem Abriss des alten Centers begonnen werden - allerdings nicht vom Investor, sondern vom Eigentümer des Grundstücks. Und das ist bis heute immer noch die Wohnungsgesellschaft Schaum GmbH und Co. in Hamburg. Die vier hinter dem Center gelegenen Grundstücke mitsamt den seit Langem leer stehenden Einfamilienhäusern wiederum gehören der Gemeinde Henstedt-Ulzburg. Die Grundstücke wurden von ihr aufgekauft, weil auf ihnen eines Tages die Rückfront des CCU stehen soll. Die City Center Ulzburg GmbH muss diese Grundstücke von der Gemeinde noch erwerben.

Von den Problemen lässt sich der Projektentwickler nicht beeindrucken

Hauptgesellschafter der City Center Ulzburg GmbH sind nicht mehr die beiden Hamburger Geschäftsleute Peter Skrabs und Karl Will, die gleichberechtigten Geschäftsführer der W & S Immobiliengruppe, mit denen die Gemeinde bisher verhandelt hat.

Der niederländische Projektentwickler Ten Brinke bringt das nötige Eigenkapital mit. Dieses seit mehr als 100 Jahren bestehende Unternehmen wird, das kündigt Peter Skrabs an, auch die Finanzierungsbestätigung der Bank vorlegen - und zwar bis Mitte Dezember. "Wir wollen erst Rechtssicherheit", sagt Peter Skrabs. Er meint damit eine noch ausstehende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schleswig über einen Antrag auf Aussetzung der Vollziehung der Baugenehmigung und Stilllegung der Baustelle sowie Einstellung der Bauarbeiten.

Peter Skrabs selbst ist optimistisch, von den anstehenden Problemen lässt er sich nicht beeindrucken. "Eine Projektentwicklung ist immer kompliziert", sagt er. "Selten läuft es ganz glatt, aber wir sind auf dem besten Wege. Ich bin sicher, dass wir bald loslegen."

Die Hauptzufahrt bleibt in Richtung Hamburger Straße

Im Raum stehen auch die Befürchtungen vieler Henstedt-Ulzburger, der CCU-Verkehr solle über den Kirchweg und andere Nebenstraßen abgewickelt werden. Diese Befürchtungen teilt Projektentwickler Peter Skrabs nicht. Der Hauptzugang und die Einfahrt zur Tiefgarage werden an der Hamburger Straße liegen.

Nahrung allerdings bekommen die Befürchtungen nach einer Aussage der Landesverkehrsbehörde: Sollte die Leistungsfähigkeit der Hamburger Straße nicht nachgewiesen werden können, müsse die verkehrliche Erschließung über das gemeindliche Straßennetz erfolgen.

Was damit gemeint ist, weiß jeder, der sich mit der Verkehrsituation im Ortsteil Ulzburg beschäftig: In Frage käme dann nur der Kirchweg, auf dem die Autos nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde fahren dürfen und der mit Fahrbahnschwellen gespickt ist. Schon jetzt wird diese schmale Straße von ortskundigen Autofahrern gerne als Umfahrung der staubelasteten Hamburger Straße genutzt.