Der Kreis Segeberg hat die Genehmigung für den Bau des neuen City Centers Ulzburg zwischen dem Rathaus und dem AKN-Bahnhof erteilt.

Henstedt-Ulzburg. Die Baugenehmigung liegt vor, mit dem Abriss wird demnächst begonnen: Nach monatelangem Stillstand geht es voran mit dem City Center Ulzburg (CCU). Aber die Politiker hinken hinterher: Noch immer gibt es keinen förmlichen Beschluss der Gemeindevertretung über die notwendige Änderung des Bebauungsplanes Ulzburg-Mitte.

Peter Skrabs und Karl Will, die beiden Projektentwickler, konnten vor wenigen Tagen tief durchatmen: Der Kreis Segeberg erteilte die Genehmigung für den Bau des Einkaufszentrums zwischen Rathaus und AKN-Bahnhof an der Hamburger Straße in Ulzburg. "Jetzt können wir verlässlich weiterarbeiten", sagt Peter Skrabs. Tatsächlich kann es jetzt schnell gehen: Noch Ende dieses Monats wird begonnen, das "Geisterzentrum", zu dem das alte Ulzburg-Center inzwischen verkommen ist, abzureißen. Die Vorbereitungen laufen bereits, Leitungen werden verlegt, der Wochenmarkt findet vorübergehend auf den Rathausplatz statt.

Etwa vier Wochen wird es dauern, um das alte Center abzureißen

Das Hamburger Unternehmen Wiwa Wilko Wagner GmbH bekommt den Auftrag, das alte Center abzureißen. Auftraggeber sind allerdings nicht Peter Skrabs und Karl Will mit ihrer W & S-Unternehmensgruppe, sondern die Ten Brinke Projektentwicklung, die von den beiden Hamburgern vor wenigen Wochen als Mitinvestor präsentiert wurde.

+++ Das City Center Ulzburg wird gebaut! +++

Etwa vier Wochen Arbeitszeit veranschlagen die Projektentwickler für den Abriss des Centers. Ob das leer stehende Objekt bis dahin für die Öffentlichkeit gesperrt wird, prüft derzeit die Bauaufsicht. Noch ist es frei zugänglich und dient vor allem Kindern und Jugendlichen als Abenteuerspielplatz und Fahrradparcours, aber Politiker der neuen Fraktion Bürger für Bürger (BfB) haben diverse Gefahren entdeckt und die Mitarbeiter im Rathaus alarmiert: Teile der Dachkonstruktion scheinen durch Wasserschäden im Dachbereich bereits in die ehemaligen Ladenbereiche einzubrechen. Die Auswirkungen auf die angrenzenden Dachbereiche, unter denen Passanten entlanggehen, sind ungeklärt. Außerdem wehen Dachplanen bei Wind teilweise unkontrolliert herum. Anfang kommender Woche wird entschieden, ob der Centerbereich abgesperrt werden muss.

Ende Oktober soll mit dem Bau des City Centers Ulzburg begonnen werden, im Laufe des Winters soll der Rohbau stehen, im Herbst 2013 könnte das neue Center fertig sein. Auf einen genauen Termin wollen sich Peter Skrabs und Karl Will allerdings nicht festlegen. Sie sind vorsichtig. "Es könnte auch Frühjahr 2014 werden", sagt Peter Skrabs.

Die Ortspolitiker müssen sich beeilen, um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Zwar ist die Mehrheit der Gemeindevertretung (CDU, SPD, BfB, FDP) für eine Änderung des Bebauungsplanes Ulzburg-Mitte, aber ein Änderungsbeschluss wurde vor der Sommerpause nicht mehr gefasst. Das soll während der September-Sitzung des Gemeinderats nachgeholt werden. Theoretisch könnte es also passieren, dass die Abbrucharbeiten beginnen, bevor die Politiker beschließen.

Mit namhaften Firmen wurden bereits Mietverträge abgeschlossen

"Die Eigentümer des Grundstücks können auch ohne Beschluss mit dem Abriss beginnen", sagt Planungsausschussvorsitzender Horst Ostwald (SPD). "Allerdings auf eigenes Risiko." Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass die Politiker eine Änderung des Bebauungsplanes ablehnen, können Skrabs, Will und Ten Brinke trotzdem bauen - allerdings nach den Vorgaben des aktuellen Bebauungsplanes in einem beschränkteren Umfang.

Kurz vor Fertigstellung soll das Einkaufszentrum, das für rund 35 Millionen Euro errichtet wird, Investmentgesellschaften zum Kauf angeboten werden. Mit C & A, Kaufland, der Drogeriekette DM, Ernstings Family, einer namhaften Friseurkette und dem Bäcker von Allwörden sind inzwischen Mietverträge geschlossen worden.