Christdemokraten wollen ihren Wahlerfolg von 2008 mit Michael Meschede wiederholen. CDU-Parteitag am 9. November in Bad Bramstedt.

Henstedt-Ulzburg. Mit einer veränderten personellen Konstellation will die CDU in Henstedt-Ulzburg im kommenden Jahr ihren Erfolg der vergangenen Kreistagswahl wiederholen. 2008 hatten die Christdemokraten die drei Wahlkreise der Gemeinde für sich entscheiden können - damals zogen Simone Brocks, Wilfried Mohr und Wilfried Wengler in den Segeberger Kreistag ein.

Von diesem Trio wird allerdings lediglich Brocks (Wahlkreis 17) am 26. Mai 2013 erneut antreten. Dies ergab die Vornominierung, die während einer Versammlung des 191 Mitglieder starken Ortsverbandes im Hotel Scheelke vorgenommen wurde. Darüber hinaus gab es eine naheliegende, aber auch eine überraschende Kandidatur. So ließ sich Michael Meschede, Vorsitzender der Union in Henstedt-Ulzburg, für den Wahlkreis 16 aufstellen. "Er möchte Henstedt-Ulzburg stärker im Kreistag vertreten", erklärt Uwe Voss, Geschäftsführer des Kreisverbandes.

Auch Ole-Christopher Plambeck bekennt sich zur Gemeinde. Allerdings wohnt der 26 Jahre alte Steuerfachberater in Leezen und fährt lediglich täglich zur Arbeit nach Henstedt-Ulzburg. Zusätzlich ist er seit 2009 Kreisvorsitzender der Jungen Union und hat in dieser Funktion mitgeholfen, den Ortsverband des Parteinachwuchses in Henstedt-Ulzburg neu zu formieren. Aktuell ist Plambeck bürgerliches Mitglied im Kreis-Umweltausschuss. Mit dem Bramstedter André Verges hat zudem ein anderer junger Christdemokrat seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur bereits erklärt.

Plambeck wie auch Meschede ersetzen zwei Routiniers, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in der ersten Reihe stehen werden. So war Wilfried Wengler nicht einmal mehr vor Ort für eine eventuelle Vornominierung. Zur Erinnerung: Der 68-Jährige hatte 2011 die Landtagskandidatur für den Wahlkreis 26 an den ehemaligen Henstedt-Ulzburger Bürgermeister Volker Dornquast verloren. Voss: "Wilfried Wengler hat seinen Hut nicht mehr in den Ring geworfen." Allerdings hatte Wengler aus Protest über die Abwahl des damaligen stellvertretenden Bürgermeisters Wilhelm Dahmen bereits seinen Austritt aus dem Ortsverband verkündet. Dass er nun auch nicht mehr für den Kreistag kandidiert, erscheint nur logisch.

Anders verhält es sich bei Wilfried Mohr, der Henstedt-Ulzburg ebenfalls seit vielen Jahren in Bad Segeberg repräsentiert. Für ihn hätte ein erneuter Sieg in einem Wahlkreis eine feste Verpflichtung über den Zeitraum einer Legislaturperiode bedeutet. Nun ist Mohr nur bereit, sich im Zweifelsfall über einen Listenplatz im Kreistag zu engagieren. Dann könnte er allerdings schon nach knapp zwei Jahren sein Mandat endgültig abgeben.

Die Vornominierungen sind rechtlich nicht bindend, wurden aber in der Vergangenheit stets während der Kreismitgliederversammlungen bestätigt. Der Parteitag der CDU findet am 9. November in Bad Bramstedt statt.

Ob die CDU indes überhaupt über die Liste weitere Politiker nach Bad Segeberg entsenden kann, ist offen. 2008 gewannen die Christdemokraten zwar 28 von 29 Wahlkreisen, im Umkehrschluss gingen jedoch sämtliche Listenplätze an SPD, Grüne, FDP und Linke. Generell hat die Union bei Kreistagswahlen Vorteile, da dort keine Wählerinitiativen wie etwa die WHU in Henstedt-Ulzburg antreten. Wer sonst auf Kommunalebene für diese bürgerlichen Bündnisse stimmt, entscheidet sich im Kreis oftmals für die CDU.

Ein Szenario könnte die Gemengelage jedoch interessant gestalten. Auf informeller Ebene gab es bereits mehrere Treffen zwischen Vertretern der Piratenpartei und von Wählerinitiativen. Dort wurde ausgelotet, ob es politisch und persönlich genügend Schnittpunkte gibt für eine Kooperation im Wahljahr 2013. Die Piraten, deren Vorsitzender Sven Stückelschweiger (Sülfeld) sowie sein Stellvertreter Frank Walle (Bad Bramstedt) im Kreis Segeberg wohnen, wollen in Zukunft neben ihrer Präsenz im Landtag auch auf kommunaler Ebene zu einem ernst zu nehmenden Akteur avancieren. Momentan sind sie jedoch personell noch nicht breit genug aufgestellt für einen Flächenwahlkampf beispielsweise im Kreis Segeberg.