Bereiuts seit 1972 ist die Sterberate in Deutschland höher als die Geburtenrate. Die Folgen kommen schleichend, aber sie sind jetzt nicht mehr zu übersehen: Durch die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung bei gleichzeitig rückläufiger Geburtenrate steigt der Anteil älterer Menschen gegenüber dem Anteil Jüngerer. Es ist also höchste Zeit, dass sich die Kommunalpolitiker mit dem Thema der "Vergreisung" in den Orten auseinandersetzen. Denn in den Städten und Gemeinden wirken sich die Probleme besonders deutlich aus.

Die Auswirkungen des demografischen Wandels stellen Gesetzgeber, Kommunen, Wohlfahrtseinrichtungen, Wirtschaft und Bürger vor neue Aufgaben. Die Folgen wirken sich auf zahlreiche Handlungsfelder aus: Zum Beispiel auf Schulen, Kindertagesstätten, Verkehr, Gesundheit, Altenhilfe, Personalwesen, Absatzmärkte und Infrastruktur.

Kindergärten zum Beispiel werden heute oft schon so geplant, dass sie in den kommenden 20 bis 30 Jahren auch als Seniorenstätten genutzt werden können. Das klingt makaber, ist aber längst zur Realität geworden.

In Henstedt-Ulzburg haben die Parteien die Zeichen der Zeit erkannt. Sie beschäftigen sich intensiv mit den möglichen Folgen der Überalterung. Noch sind es kaum mehr als Gedankenspiele, aber die Politiker wären gut beraten, wenn sie den Diskussionen auch Taten folgen lassen und finanzielle Schritte aufzeigen würden, um für die kommenden Jahrzehnte gewappnet zu sein.