Jetzt will auch die Norderstedter CDU die Pläne des Vereins “Der Kinder wegen“ unterstützen, der eine Küche für vier Kitas bauen will.

Norderstedt. Nach langem Abwägen, vielen Prüfungen und drei Sitzungen des Jugendhilfeausschusses darf der Verein "Der Kinder wegen" auf grünes Licht für den Neubau der vierten Kita samt einer neuen Küche für alle Einrichtungen des Vereins hoffen. "Wir schätzen den Verein und seine Arbeit sehr. Deswegen werden wir die Pläne jetzt auch abnicken", sagt der CDU-Stadtvertreter und Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Joachim Murmann.

Um die Frage, wie die Kinder im Norden der Stadt mit Essen versorgt werden könnten, war eine kleine Küchenschlacht entbrannt. Auf einem Grundstück im neuen Wohn- und Gewerbegebiet Frederikspark will der Verein nicht nur zwei Elementar- und drei neue Krippengruppen in einem Neubau unterbringen, sondern auch eine neue Küche bauen, die dann alle vier Einrichtungen mit vegetarischer Vollwertkost versorgt (wir berichteten).

Die Vereins-Küche würde die Stadt 475 000 Euro kosten

Doch die neue Küche kostet die Stadt Norderstedt 475 160 Euro und schraubt die Gesamtkosten der Kita auf 1 150 980 Euro hoch. Was die CDU bewog, das Projekt auch nach der dritten Besprechung im Jugendhilfeausschuss erneut zu vertagen und eine ganz andere Variante prüfen zu lassen, nämlich den Umbau der Küche in der Offenen Ganztagsgrundschule Friedrichsgabe zur zentralen Versorgungseinheit für Schule und Kita in Friedrichsgabe. Sehr zum Missfallen des Kita-Vereins, der sich nicht als professioneller Betreiber von Schulküchen sieht. Doch aus Sicht der CDU-Stadtvertreter geht es darum, alle Möglichkeiten, Geld einzusparen, abzugleichen. Joachim Murmann: "Das ist Teil unserer Verantwortung."

***Streit um Großküche bremst Kita-Bau***

Jetzt liegen die Zahlen für den Umbau der Küche in der Grundschule Friedrichsgabe vor. Der Fachbereich Kindertagesstätten der Stadtverwaltung hat ermittelt, dass es 682 800 Euro kosten würde, um aus der Schulküche der Grundschule eine Produktionsküche für 400 bis 500 Essen täglich zu machen. Negativer Nebeneffekt der Planung wäre, dass die pädagogisch sinnvolle Schulküche für die Offene Ganztagsgrundschule wegfallen würde.

Die CDU hatte gehofft, 100 000 Euro sparen zu können

Der Verein "Der Kinder wegen" hat es aber schriftlich abgelehnt, diese Küche zu betreiben. Vereinschef Klaus Dorß ist sich sicher, dass das eigentliche Vereinsziel, die Förderung der frühkindlichen Erziehung und Bildung, beeinträchtigt würde. Dorß: "Das kommt für uns nicht in Frage!" Die räumliche Trennung zwischen Kita und Küche würde diesen Effekt noch verstärken. Dorß weist auch darauf hin, dass diese "Friedrichsgaber Lösung" im Widerspruch zum erklärten Ziel der Stadt stehe, für die Versorgung aller künftigen Ganztagsgrundschulen eine zentrale Küche entstehen zu lassen, die dann 1500 bis 2000 Essen täglich produziert.

Für Joachim Murmann war es bei der Prüfung der Variante nur um die Frage gegangen, ob sich so "vielleicht 100 000 Euro sparen lassen würden. Jetzt ist klar, dass der Umbau der Küche mehr als 200 000 Euro mehr kosten würde als ein Neubau in der neuen Kita Friedrichsgabe.

Über die Kita-Planung in Friedrichsgabe berät der Jugendhilfeausschuss in seiner nächsten Sitzung am Donnerstag, 27. Oktober, von 18.15 Uhr an. Zunächst im Plenarsaal des Rathauses (Vorstellung des Sozialberichtes der Stadt) und danach im Sitzungsraum II.