Die Sommerparkplätze an der Schleswig-Holstein-Straße sollen verlegt werden

Norderstedt. Wenn am Montag die angekündigten 30 Grad erreicht werden, dann kann man es wieder beobachten, das Park-Chaos rund um das Arriba-Erlebnisbad. Die Besucher parken überall und kreuz und quer. Und wenn die Parkplätze voll sind, geht der Parksuchverkehr los. Die Anwohner sind genervt. Rettungsdienste kommen kaum durch.

"Alle Konzepte und Pläne, die Situation zu verbessern, waren bisher schlicht und einfach Mist", sagt Arne Schumacher, Stadtvertreter der CDU. Zu teuer, nicht praktikabel, wenig nachhaltig. Jetzt überrascht die CDU mit einem Lösungsvorschlag, der seit dem Bestehen des Bades als nicht umsetzbar galt: Den Ausbau der Sommerparkplätze mit direkten Zu- und Abfahrten von der Schleswig-Holstein-Straße aus.

Bisher hatte es aus Kiel immer die Antwort gegeben: Die stark frequentierte Landesstraße erlaube unter keinen Umständen Abbiegespuren und Verschwenkungen für die Zu- und Abfahrt zu den Parkplätzen.

"Doch ich habe jetzt bei Günter Meienberg, dem Abteilungsleiter für Verkehr und Straßenbau im Ministerium in Kiel, nachgefragt: Der gibt grünes Licht", sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann. Meienberg habe ihr gegenüber gesagt, dass die Zufahrten durchaus genehmigungsfähig seien und in dem fraglichen Streckenabschnitt auch die nötige Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Stundenkilometer bestehe.

Das ist die Chance für einen Plan, den die CDU schon lange umsetzen möchte. Arne Schumacher: "Wir wollen die Verkehre trennen." Alle Menschen, die aus Norden, also aus Kaltenkirchen, aus Henstedt-Ulzburg und aus Tangstedt zum Erlebnisbad anreisen, sollen direkt auf die Sommerparkplätze fahren und nicht die Ulzburger Straße, die Waldstraße und die Straße Am Hallenbad verstopfen. Ebenso sollen die Besucher aus dem Norden Hamburgs direkt dorthin geführt werden.

Der bestehende Sommerparkplatz soll nach dem Willen der CDU renaturiert werden. Die neuen Parkflächen sollen 300 Meter weiter nördlich entstehen. Und zwar rechts und links der ehemaligen und mittlerweile wieder von Gras überwucherten Baustraße, die ehemals für den Bau eines Heizkraftwerkes am Arriba eingerichtet worden war. Auf der Schleswig-Holstein-Straße sollen Abbiegespuren auf die Baustraße führen. Außerdem soll von den bestehenden Parkplätzen vor dem Bad eine Durchfahrt zu den Sommerparkplätzen entstehen. Die Gegenrichtung wird kategorisch ausgeschlossen.

"Dieser Plan würde die Situation vor dem Bad erheblich entspannen. Der Parksuchverkehr würde abnehmen, die Rettungsdienste hätten mehr Raum", sagt Arne Schumacher. Die Kosten für den Umbau liegen aus seiner Sicht bei etwa 1 Million Euro.

Der aktuelle Sommerparkplatz mute den Besuchern des Arriba einen Fußweg von etwa 400 Metern bis zum Eingang zu. Das macht ihn für viele nicht attraktiv. Der neue Sommerparkplatz sei erheblich dichter dran. "Und für Familien, die gerne mal mit einer Menge Gummitiere und der Kühltasche unterwegs sind, könnten wir direkt an der Brücke über die Tarpenbek Familienparkplätze einrichten, damit die Wege kurz bleiben", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Günther Nicolai.

Nach der Sommerpause wollen die Christdemokraten einen entsprechenden Antrag in den Verkehrsausschuss einbringen. Wenn der eine Mehrheit findet, könnte das Thema am 6. September in die Stadtvertretung gehen. Mit einer Umsetzung sei zum Sommer 2012 zu rechnen.

Für Verwunderung sorgen die Pläne der CDU bei Jürgen Lange, Stadtvertreter der SPD. Lange kennt die Situation und die Diskussion über die Lösungsvorschläge schon seit dem Bestehen des Bades. "Dass die Zufahrt über die Schleswig-Holstein-Straße nun doch einfach so möglich sein soll, das konterkariert sämtliche Aussagen, die bisher zu dem Thema aus Kiel gekommen sind", sagt Lange.

Er sieht die Auskunft des "Abteilungsleiters Meienberg" deshalb unter Vorbehalt. Für die Umweltbelange, die bei der fraglichen Fläche an der Tarpenbek berührt werden, sei der nämlich nicht zuständig. "Und ich weiß auch nicht, ob Frau Rathje-Hoffmann die Fachfrau ist, um das zu bewerten", sagt Jürgen Lange.

Kennen Sie die teilweise chaotische Verkehrssituation rund um das Erlebnisbad? Schildern Sie uns Ihre Eindrücke und Erlebnisse und sagen Sie uns Ihre Meinung zu den Plänen der CDU. Schreiben Sie an nz@abendblatt.de eine E-Mail.