Schulen und Vereine können ab 2013 exklusiv zwei neue Becken auf dem Gelände des Arriba nutzen. Kosten liegen bei 3 Millionen Euro.

Norderstedt. Die Stadtwerke werden eine Schwimmhalle auf dem Gelände des Arriba-Erlebnisbades bauen, die mit Vorrang den Schulen und Vereinen der Stadt zur Verfügung stehen wird. Der Ausschuss für Schule und Sport fasste in seiner Sitzung am Mittwoch einen Grundsatzbeschluss für den Bau. Die etwa 3 Millionen Euro teure Halle soll bis Anfang 2013 stehen. Bis dahin werden die beiden Lehrschwimmbecken in den Regionalschulen Garstedt am Aurikelstieg und Friedrichsgabe an der Pestalozzistraße weiterbetrieben. Nach der Eröffnung der neuen Halle werden die Becken geschlossen.

"Wir sind froh über den parteiübergreifenden Beschluss für den Bau der Schwimmhalle. Für uns ist er das Signal, jetzt die Planungsleistung in Auftrag zu geben", sagt Stadtwerkeleiter Jens Seedorff, der das Konzept für die Halle am Mittwoch der Politik präsentierte.

Die Halle soll in Höhe des ehemaligen Freibadeingangs entstehen. Die Vereinsräume der Startgemeinschaft Wasserratten und der DLRG Norderstedt bleiben bestehen, die Halle wird daran angebaut, ist aber ein eigenständiges Gebäude. Auch die sanitären Einrichtungen, die auf der Freibadseite bereits vorhanden sind, sollen genutzt werden.

+++ Arriba-Erlebnisbad +++

In der neuen Schwimmstätte werden zwei Becken entstehen: Ein zehn Meter breites Sportbecken mit vier 25-Meter-Bahnen und einer Wassertiefe zwischen 1,80 und 1,35 Meter und ein Nichtschwimmerbecken mit den Maßen zehn mal acht Meter und einer Wassertiefe von 0,60 bis 1,25 Meter. Beide Becken haben einen gemeinsamen Wasserkreislauf, sind aber räumlich von einander getrennt. Nichtschwimmer können nicht ohne Weiteres in das tiefe Wasser gelangen.

Bis 14 Uhr soll die neue Halle vorrangig von Schulen genutzt werden dürfen, anschließend können die Vereine mit ihrem Übungsbetrieb beginnen. Wettkämpfe, für die mehr als vier Bahnen und eine durchgehende Wassertiefe von 1,80 Meter nötig sind, können auch weiterhin im Arriba stattfinden.

"In absoluten Ausnahmefällen könnten Schulen oder Vereine auch noch in die Becken des Arriba ausweichen. Aber im Prinzip soll die neue Halle das alles abdecken", sagt Seedorff. Laut den Berechnungen der Stadtwerke haben die Schulen und Vereine in den bestehenden Schulschwimmbecken und im Arriba bisher 155,5 Stunden beansprucht. Die neue Halle würde 180 Stunden an sechs Tagen bieten, also 24,5 Stunden mehr als benötigt.

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Die Kosten für die Halle sollen bei 3 Millionen Euro liegen. Die Finanzierung soll über das Eigenkapital der Stadtwerke und einen Kredit erfolgen. Laut Jens Seedorff können die Stadtwerke die Halle viel günstiger als die Stadt bauen, weil die städtische Tochterfirma dabei die Kapitalertragssteuer einsparen kann. "Den Kostenrahmen von drei Millionen Euro werden wir auf jeden Fall versuchen, einzuhalten", sagt Seedorff.

Der Unterhalt und Betrieb der beiden alten Becken in Garstedt und Friedrichsgabe kosten die Stadt jährlich 201 117 Euro. Und der Sanierungsdruck ist hoch. In Friedrichsgabe liegt er bei knapp 500 000 Euro, in Garstedt ähnlich hoch. "Doch am meisten werden wir nach dem Bau der neuen Halle bei den Betriebskosten einsparen. Allein schon durch die Zentralisierung an einem Standort", sagt Seedorff. Das Betreiben eines energetisch modernen Neubaus kommt selbstredend deutlich günstiger als der zweier maroder Becken an unterschiedlichen Standorten.

Anette Reinders, die Dezernentin für Schule und Sport, kann nach der Entscheidung für den Bau der Halle eine Baustelle ihres Fachbereiches abhaken. "Die Probleme mit dem Zustand und der Belegung der Lehrschwimmbecken wären sicher zunehmend größer geworden", sagt Reinders. Die Vorteile der neuen Halle sieht sie nicht im Bereich der Kosten. "Neubau oder Sanierung - das ist letztlich ein Nullsummenspiel für uns", sagt die Dezernentin. Sie erhofft sich hingegen Synergieeffekte in der neuen Halle, die von Schulen und Vereinen gemeinsam genutzt wird. "Das Schulschwimmen ist auf dem absteigenden Ast, weil Lehrer hier zunehmend keine Kompetenz mehr haben. Vielleicht können in Zukunft die Vereine das Schulschwimmen anbieten", sagt Reinders.