Allzu lange hatte sich der Winter nur für Kurzauftritte entschieden. Im vorigen Jahr und in diesem zeigt er nun seine ganz Macht und Pracht.

Endlich weiße Weihnachten, Spaziergänge durch verschneite Landschaften, Rodelspaß und Eislaufvergnügen. Glühwein schmeckt nur bei Frost, und wenn der Platz im Kühlschrank nicht reicht, bleibt noch die natürliche und energiesparende Kühlung auf Balkon oder Terrasse.

Doch die Schneeflocken unterscheiden nicht, wohin sie fallen. Sie besitzen doch tatsächlich die Dreistigkeit, sich auch auf Fußwegen und Straßen niederzulassen. Das gefällt uns nicht. Die Vorzüge genießen wir, doch die Kehrseite wollen wir nicht hinnehmen. Da rufen wir sofort nach dem Staat. Schließlich zahlen wir Steuern, da können wir doch wohl erwarten, dass der Asphalt auch dann noch schwarz und trocken glänzt, wenn vorher 20 Zentimeter Neuschnee gefallen sind.

Natürlich müssen Städte und Kommunen wie die Bürger ihrer Räumpflicht nachkommen. Doch wenn die Mitarbeiter im Dauereinsatz sind, und das Salz ohne Verschulden der Kommunen knapp wird, kommen die Städte und Gemeinden an ihre Grenzen. Zumal in Norderstedt, wo die Bürger keine Gebühren für die Straßenreinigung zahlen. Der Verzicht auf die Einnahme wurde vom Landesrechnungshof wiederholt gerügt.

Wenn es dabei bleiben soll, empfiehlt sich mehr Gelassenheit. Der Winter will eben mit all seinen Facetten akzeptiert werden.