Bramstedter Arved Fuchs beendet seine Expedition Nordpoldämmerung. Freunde und Verwandte begrüßten die Mannschaft im Hamburger Hafen.

Hamburg/Bad Bramstedt. "Hallo Brigitte! Hallo Arved!" Freunde und Verwandte standen am Anleger des Hamburger Citysporthafens Schlange, um Arved Fuchs, seine Frau Brigitte Ellerbrock und die anderen Mitglieder der Crew zu begrüßen, die gestern mit dem Expeditionsschiff Dagmar Aaen in die Heimat zurückkehrten. Das Timing konnte sich sehen lassen: Nach 22 000 Kilometern auf See machte das Schiff mit nur 15 Minuten Verspätung fest. "Hier pünktlich anzukommen, war kein Selbstgänger", sagte Fuchs. Ausgerechnet auf den letzten Kilometern von Helgoland über die Nordsee hatte ein ansehnlicher Seegang den Haikutter in Bewegung gehalten.

Vor 469 Tagen war der Bramstedter Fuchs mit der Dagmar Aaen von Hamburg aus zur Expedition Nordpoldämmerung gestartet. Ziel waren die Gewässer vor Grönland und die kanadische Nord-Ost-Küste. "Wir müssen die vielen Eindrücke erst einmal sacken lassen", sagte Fuchs, der über die Reise ein Buch mit dem Titel "Positionsmeldungen" schreiben will.

Fuchs tritt erneut als Mahner auf, der als Kenner der Arktis von einer Chronistenpflicht spricht, die Veränderungen in der Region zu dokumentieren. Die Folgen des Klimawandels seien überall sichtbar. "Ich fahre trotzdem gerne hin, aber ich kann nicht einfach mehr zurückkommen und nur schöne Bilder und spannende Geschichten erzählen", sagte Fuchs. Der Klimawandel verändere Menschen und Kulturen.

Der Fernsehsender Arte plant, Ende des Jahres eine fünfteilige Dokumentation der Reise zu senden. Außerdem arbeitet der WDR an einem ausführlichen Fernsehbeitrag über die Überwinterung der Dagmar Aaen vor der kleinen grönländischen Gemeinde Upernavik. Drei Männer hatten den Polarwinter auf dem Schiff verbracht.

Nach der Atlantik-Überquerung hatte sich die Mannschaft in Grönland zunächst auf die Spuren der Greely-Expedition begeben. Die Reise am Ende des 19. Jahrhunderts unter der Führung eines amerikanischen Offiziers galt als erste wissenschaftliche Expedition in die Arktis und endete mit dem Tod der meisten Teilnehmer.

Während der Überwinterung stellte Arved Fuchs sein Schiff Klima-Wissenschaftlern des Hamburger Max-Planck-Instituts zur Verfügung, die im Polarwinter den Rückgang des Eises untersuchten und dokumentierten. Zum Projekt Nordpoldämmerung gehörte auch das internationale Klima-Camp für Jugendliche auf Island. Die 17 Jahre alte Christina Schmidt aus Hitzhusen hatte daran teilgenommen. Die Schülerin des Bramstedter Gymnasiums berichtete für die Norderstedter Zeitung über das Camp.