2003 Teilnehmer starteten dieses Jahr beim 16. Arriba-Stadtlauf in Norderstedt. Über die “Königsdisziplin“ 10 000 Meter siegen zwei Hamburger.

Norderstedt. Ausnahmsweise prägten einmal keine Autokolonnen das Norderstedter Straßenbild. Sportschuhe statt Allradantrieb war das Motto beim 16. Arriba-Stadtlauf. Wenn an der Strecke Tausende von Zuschauern klatschen, rasseln und anfeuern, wenn Teilnehmer erschöpft und gleichermaßen euphorisiert die Ziellinie überqueren, dann steht die Stadt wieder für einen Tag im Zeichen einer der größten Breitensportveranstaltungen der Region.

Die Teilnehmerzahl war mit insgesamt 2003 gemeldeten und 1742 im Ziel erfassten Läufern höher als noch 2011. In der "Königsdisziplin" über 10 000 Meter triumphierten die Hamburger Andrew Mason und Manuela Sporleder, die zum dritten Mal in Folge die schnellste Frau im Feld war. Über 5000 Meter gewannen Yannick Stubbe (Frankfurt/Main) und Camille Dietzel (Henstedt-Ulzburg).

Der Charme des beliebten Volkslaufes ist leicht erklärt. Natürlich gibt es stets tosenden Applaus für die Sieger in den jeweiligen Disziplinen. Aber wie es Rudi Dautwiz, Radiomoderator beim Norddeutschen Rundfunk und traditionell der redselige "Mann am Mikro", passend sagte: "Liebe Norderstedter, gar nicht erst mit dem Klatschen aufhören. Jeder hat euren Applaus verdient!" Gewinner seien eben auch diejenigen, die als Letzte ankommen.

Das Feld bot eine bunte Mischung. Der Nachwuchs fegte beim Arribuin-Kinderlauf quer über das Schwimmbad-Gelände, etwas gemächlicher ging es beim Nordic-Walking über 5000 Meter zu. Das Gros, 1312 Aktive, startete im regulären 5000-Meter-Lauf. Immerhin 467 Athleten bewältigten die lange Strecke von zehn Kilometern.

Darunter befanden sich motivierte Hobbyläufer, durchtrainierte Leistungssportler mit Marathonerfahrung oder auch Fußballer und Handballer, die sich einfach in Form halten wollten. Unter ihnen waren viele Einzelkämpfer, aber auch größere Mannschaften etwa von Unternehmen wie der Deutschen Post, Hamburg Airport oder Elektro-Alster-Nord, die gemeinsam Flagge zeigten.

Auch Kai Jörg Evers, Geschäftsführer der Norderstedter Stadtpark GmbH, gehörte über 10 000 Meter zu den Teilnehmern. Sie einte im Ziel eines - die Gewissheit, dass sich das Training und die Anstrengung gelohnt hatten. Als Lohn warteten nicht nur Medaillen und viele Umarmungen, sondern auch die beliebten alkoholfreien Weizenbiere, frisches Obst, kostenlose Massagen für die müden Beine und in vielen Fällen ausnahmsweise sogar die ansonsten eher "sportlerunfreundliche" Bratwurst an der Grillstation.

Natürlich musste ein jeder von ihnen relativ früh aufstehen am Tag des Stadtlaufes. Doch die meisten Norderstedt werden noch tief und fest geschlafen haben, als die Organisatoren des SV Friedrichsgabe bereits unermüdlich auf den Beinen waren.

Stefan Kroeger, Vorsitzender des SVF und mitverantwortlich für den Ablauf, gehörte zu einem Team von 70 Helfern aus Verein und Umfeld. "Da waren auch viele Freunde dabei. Die konnten nicht weglaufen, als wir sie gefragt haben", sagte Kroeger, dessen Arbeitstag um 6 Uhr morgens begonnen hatte, mit einem Schmunzeln.

Er und seine Mitstreiter erhielten fast ausschließlich großes Lob für ihr ehrenamtlichen Engagement, das die Großveranstaltung in dieser Dimension Jahr für Jahr erst möglich macht. Die Straßen waren nach Ende der Wettbewerbe zwar rasch wieder frei für den Verkehr, doch eines steht fest: Norderstedt darf sich schon jetzt auf den Arriba-Stadtlauf 2013 freuen.