Gesund und lecker: Der Feldsalat hat einen hohen Gehalt an Vitamin C und zeichnet sich durch sein würzig-pikantes Nussaroma aus.

Norderstedt. Eine der wenigen Pflanzen, denen der in diesem Jahr außergewöhnlich harte Winter nur wenig anhaben konnte, ist der Feldsalat. Er gilt nicht nur als der König aller Salate, sondern auch als Liebling der Mütter. Mit seinem hohen Gehalt an Vitamin C und dem würzig-pikanten Nussaroma stellt er für jeden Speiseplan eine willkommene Abwechslung dar. Temperaturen bis zu minus 15 Grad sind für die winterharte Rapunzel, wie der Feldsalat in Mittel- und Norddeutschland vereinzelt genannt wird, kein Problem.

Eine Expertin für den Grünling ist Christiane Lender. Jede Woche verkauft die 56-Jährige auf dem Norderstedter Wochenmarkt am Rathaus frisches Gemüse, Kartoffeln und mehr direkt vom Köllner Hof in Kölln-Reisiek. Am gefragtesten sind traditionell die Produkte aus eigenem Anbau. Zurzeit ist dies auf den Märkten in Norderstedt und der Region eindeutig der Feldsalat, dessen Frühjahrskultur in diesen Tagen erstmalig angeboten wird. "Die Blätter sind aufgrund des strengen Winters zwar noch relativ klein, dennoch reißen uns die Kunden alles aus der Hand", sagt die Verkäuferin.

Die relativ anspruchslose Pflanze wird in ganz Eurasien angebaut

Als relativ anspruchslose Pflanze wird das Baldriangewächs in ganz Eurasien angebaut. Schon die Römer kannten das grüne Kraut und bereicherten damit ihren Gemüsegarten. Besonders gut gedeiht es auf kalkhaltigem und sandigem Boden. Die Aussaat erfolgt meist im Spätsommer, ist jedoch auch im Herbst oder Winter möglich. Je nach Wetterlage kann es fünf bis sechs Wochen oder sogar noch länger dauern, bis die ovalen oder runden Blätter ihre maximale Länge von zehn Zentimetern erreichen.

+++ An diesen Tagen finden Wochenmärkte in Ihrer Umgebung statt +++

Am Köllner Hof wird der Feldsalat nach Bioland-Richtlinien angebaut. Das hat unter anderem den Vorteil, dass keine chemischen Dünger verwendet werden und so der Nitratgehalt niedrig gehalten wird. Außerdem "schmeckt man den Unterschied", wie Christiane Lender betont.

Teil der Bio-Philosophie ist auch der besondere Umgang mit Unkraut. Um den Einsatz von chemischen Mitteln zu vermeiden, wird zum Schutz der Produktion auf den Flammenwerfer zurückgegriffen. "Das klingt radikal, ist aber umweltfreundlich", erklärt Philipp Iden, der seine Kollegin seit mittlerweile einem Jahr tatkräftig unterstützt. Die beste Qualität hilft allerdings nicht, falls der Feldsalat falsch gelagert wird. Generell sollte er möglichst frisch genossen werden. Leicht angefeuchtet und im Plastikbeutel hält er sich im Gemüsefach des Kühlschranks für ein bis zwei Tage.

Gerade in der Grippe- und Schnupfenzeit dient der Feldsalat als hilfreicher Vitaminspender. Mit 35 Milligramm pro hundert Gramm Gewicht enthält er mehr als doppelt so viel Vitamin C wie der Kopfsalat. Der hohe Gehalt an Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, unterstützt den Aufbau und das Funktionieren der Schleimhäute sowie der Haut in Mund, Lunge, Verdauungstrakt und Nieren.

+++ Geflügelwurst ist nicht gleich Geflügelwurst +++

Das in den Wurzeln und teilweise auch in den Blättern enthaltene Baldrianöl hilft nicht nur beim Einschlafen, es wirkt auch beruhigend auf den Magen ein. Darüber hinaus eignet sich der Salat dank seiner Folsäure hervorragend als Nahrung für Schwangere.

Um diese vielen Vorteile für die Gesundheit weiß auch Stammkundin Helga Waitz. Seit gut 20 Jahren ist die Garstedterin von der Qualität des Standes Köllner Hof überzeugt. "Hier wird immer freundlich und mit hoher Kompetenz bedient", sagt sie.

Stolz sind die Mitarbeiter des Köllner Hofs nicht nur auf die die individuelle Beratung. Beim jährlichen Hoffest können alle interessierten Kunden die Plantagen und Gewächshäuser persönlich in Augenschein nehmen und sich von den biologischen Anbaubedingungen überzeugen. "Das hat Charakter", sagt Christiane Lender, bevor sie erklärt, dass der frische Feldsalat vor dem Verzehr am besten im stehenden Wasser abgewaschen wird. Zwar werde das Kraut bei der Ernte oberhalb der Wurzel von Hand abgetrennt, dennoch verbleibe stets ein wenig Sand vor allem am unteren Teil der Pflanze. Für die direkte Rückmeldung der Kunden auf dem Wochenmarkt ist die leidenschaftliche Köchin dankbar. "Unsere Stammkunden helfen uns schon ein ums andere Mal, beispielsweise um zu bestimmen, ab welchem Zeitpunkt im Jahr bestimmte Produkte aus dem Sortiment genommen werden sollten. Schließlich können wir zwar viel, aber nicht alles selbst probieren."