Das Grünzeug hält gesund und ist besonders wichtig für Sportler. Rosi und Yannic Janoske verkaufen ihn auf dem Garstedter Wochenmarkt.

Norderstedt. Die Janoskes sind aufgeregt in diesen Tagen. Alles dreht sich bei Oma Rosi und Enkel Yannic derzeit um die Europameisterschaft, auch ihre reiche Auswahl an frischen Salaten versucht das eingespielte Team auf dem Garstedter Wochenmarkt mithilfe einer ausgeklügelten Marketingstrategie an den fußballbegeisterten Mann oder die Frau zu bringen. "Wird Deutschland denn jetzt auch Europameister?", fragt Yannic jeden potenziellen Kunden. Am Ende des Gesprächs steht zwar immer noch nicht fest, ob das deutsche Team siegreich sein wird, aber verkauft hat Yannic Janoske dann meist reichlich von seinen Salaten.

Dabei braucht der Vorspeisen-Klassiker gar keine verkaufsfördernden Maßnahmen. Besonders im Sommer zur Grillsaison ist der Salat in den verschiedenen Variationen ein Renner auf dem Markt. Seit etwa zwei Wochen gibt es ihn auch wieder aus regionalem Anbau, vorher wurde er aus Süddeutschland oder dem Ausland importiert. Bei den Janoskes kommt er aus dem Gemüseanbaugebiet in den Vierlanden im Süden Hamburgs und wird vom Großmarkt stets frisch und zügig auf die Wochenmärkte gebracht.

+++ Zu schade zum Jäten: Unkräuter schmecken im Salat +++

Neben klassischem roten und grünen Kopfsalat, Eisbergsalat, Rucola und Feldsalat hat das Familienunternehmen auch einen "Asia-Green-Mix" im Angebot. "Alles, was in Asien an Salaten im großen Stil wächst, gibt es hier in der kleinen Version", sagt Rosi Janoske. Diese Sorten schmecken würzig und ein bisschen nach Senf. Bei den Kunden ist der Mix mittlerweile beliebt, sie zeigen sich durchaus experimentierfreudig, sagt Yannic Janoske.

Für Sportler ist die Pflanze eine echte Allzweckwaffe. Mit nur 13 Kalorien pro 100 Gramm ist sie ein schlankes Gemüse und bietet darüber hinaus vor allem eines: viel Kalium. Das Spurenelement hält den Wasser- und Elektrolythaushalt im Gleichgewicht, reguliert den Blutdruck und ist wichtig für die Übertragung von Nervenimpulsen. Außerdem enthalten Salatblätter Kalzium und Phosphor. Die Mineralstoffe sind wichtig für gesunde Knochen und Zähne. Kalzium steuert außerdem die Muskelkontraktion und die Blutgerinnung, Phosphor wird für die Nährstoffverwertung benötigt.

Um den Salatkopf frisch zu halten, sollte er möglichst schnell in den Kühlschrank gelegt werden, am besten ins Gemüsefach. Die Feuchtigkeit hält sich am längsten, wenn der Salat in einer offenen Plastikverpackung, in der die meisten Salatköpfe verkauft werden, gelagert wird. Zudem erzeugt das Reifungshormon Ethylen, das von Obst und vor allem Tomaten abgesondert wird, unschöne braune Flecken. Aber auch bei optimalen Bedingungen im Kühlschrank sollte ein Salatkopf nicht länger als vier oder fünf Tage aufbewahrt werden.

Auch auf dem Markt können die Kunden erkennen, ob die Ware frisch ist. Die Schnittstelle verfärbt sich schon nach drei Stunden leicht ins Braune. Wird diese Verfärbung dünn abgeschnitten und sind die Blätter dahinter saftig und hell, ist der Salat frisch.

Alle Frische hilft aber nicht, falls der Salat nicht richtig gewaschen wird. Die Blätter werden zwar gründlich, aber nicht zu lange unter kaltem Wasser gewaschen. Wenn möglich, wird dazu ein Sieb benutzt, damit das Wasser gleich wieder ablaufen kann. Ansonsten werden im Salat enthaltene Mineralstoffe wie Kalium einfach heraus gewaschen. Damit das Dressing besser aufgenommen wird, können die Blätter mit einem Handtuch abgetrocknet werden.

Geerntet wird der Salat grundsätzlich frühmorgens. Erst in der Nacht holt sich die Pflanze die Feuchtigkeit zurück, die sie tagsüber verliert. Bevor der Salat schosst, das heißt in die Höhe wächst, wird der Kopf direkt über dem Boden abgeschnitten. So zerfällt die Rosette nicht und es entsteht ein leidensfähiger Bund. Wird die Pflanze später geerntet, wächst sie in die Höhe. Bis zu 30 Zentimeter kann Salat groß werden, dann wäre er jedoch zu bitter zum Verzehr.

Yannic und Rosi Janoske achten genau darauf, dass ihre Salate die richtige Größe und Frische haben. Schon einen Tag nach der Ernte bieten sie die Pflanzen auf dem Wochenmarkt zum Kauf an. Dafür muss jeden Morgen früh aufgestanden werden. Am leichtesten fällt das der fußballverrückten Markt-Familie natürlich nach Siegen der deutschen Mannschaft um Joachim Löw. Kegelt sie morgen die Holländer aus dem Turnier, wird der Stand wohl auch in dieser Woche schwarz-rot-gold geschmückt und die Perlen-Holzkette in den Landesfarben um den Hals gelegt werden.