Zum ersten Mal richtet der Verein Music-Werkstatt sein Rock-Festival auf der Open-Air-Bühne aus. Am Sonnabend, 02.06., wird gerockt.

Norderstedt. Berlin hat seine Waldbühne - und kann auf eine lange Reihe von legendären Konzerten auf ihr zurückblicken. Norderstedt hat auch eine Waldbühne. Im neuen Stadtpark. Aber allzu viele Legenden haben sich hier noch nicht die Ehre gegeben. Doch der Verein Music-Werkstatt arbeitet daran, dass sich das ändert - alles ein paar Nummern kleiner als in Berlin, versteht sich. Aber dafür mit viel Herzblut und Idealismus.

Im fünften Anlauf wird das vom Verein ins Leben gerufene Festival Kulturwerk am See am Sonnabend, 2. Juni, im Stadtpark stattfinden. Zum ersten Mal auf der Waldbühne - und so soll es auch bleiben bei allen Festivals, die da noch kommen werden.

Music-Star-Macher und Bürgermedaillen-Träger Wolfgang Sedlatschek spricht jetzt schon ganz selbstbewusst davon, dass der Abend Kultstatus genießt. Sicherlich einzigartig ist das Konzept: International gestandene Bands und Newcomer mit Niveau, das alles für lau und nur mit der höflichen Bitte um eine Spende ins Sparschweinchen des Vereins Music-Werkstatt. Wenn das nicht legendär ist.

"Die Mitglieder unseres Vereins stecken viel Arbeit in die Organisation des Festivals, und sie bringen teilweise ihren hohen Sachverstand mit ein. Ohne sie würden wir das alles nicht hinkriegen", sagt Sedlatschek. Allerdings auch nicht ohne die Sponsoren des Festivals. Die Norderstedter Sparda-Bank steuert 5000 Euro bei, das Arriba-Strandbad und die Stadtwerke versorgen die Konzert-Macher mit Strom und Wasser. "Mit den 5000 Euro kommen wird gerade so hin. Aber auch nur, weil uns die Künstler bei den Gagen erheblich entgegenkommen", sagt Miro Berbig - der Chef der Fraktion Die Linke in der Stadtvertretung engagiert sich ebenfalls im Verein Music-Werkstatt.

Den Headliner des Festivals, Rich Hopkins, der mit seinen Luminarios auf die Waldbühne kommt, den kennt Wolfgang Sedlatschek schon seit etlichen Jahren. "Der hat schon Rockpalast gemacht und andere, viel größere Gigs. An einem Sonnabend wären da eigentlich fünfstellige Gagen fällig", sagt Sedlatschek. Für ihn macht Rich Hopkins gerne Freundschaftspreise.

Sedlatschek nennt ihn den Paten des Wüstenrock und einen der führenden Roots- und Gitarren-Rockern in Amerika. Seine Wurzeln liegen beim Country-Rock, im Blues und beim Rock 'n' Roll. Mit seiner seit 20 Jahren bestehenden Band tourt der 54-jährige Hopkins aus Tucson im amerikanischen Bundesstaat Arizona unermüdlich um die Welt. "In Norderstedt können wir uns auf epische Gitarrensoli freuen. Rich ist ein erklärter Neil-Young-Fan und liebt die exzessiven Ausritte mit der Elektrischen", sagt Sedlatschek.

Die zweite Band des Festivals kommt aus Edinburgh in Schottland - und sie klingt, als käme sie irgendwo aus dem mittleren Westen der USA. Die Wynntown Marshals sagen, sie spielen Country Rock. Sedlatschek sagt, es sei Americana Roots Music. Auf jeden Fall gibt es starke Gitarren und Melodien.

Den Auftakt des Festivals wird der australische Singer/Songwriter Jaimi Faulkner mit seiner Band bestreiten. "Der Mann ist ein Riesentalent. In Australien sei nichts los, hat Jaimi mir erzählt. Deswegen hat er immer nur Gitarre gespielt, wenn ihm langweilig war. Das hört man heute. Ein versierter Gitarrist mit bombensicherer Stimme", sagt Sedlatschek. Mit seinen Songs im Grenzbereich zwischen Rock, Roots Folk und Soul hat er sich Down Under bereits einen Namen gemacht. Beginnen soll das Festival auf der Waldbühne gegen 17 Uhr. Um 19 Uhr sollen dann die Wynntown Marshals auftreten, ehe gegen 21 Uhr Rich Hopkins und seine Luminarios übernehmen. "Vielleicht haben die Jungs noch Lust, miteinander zu jammen. Deswegen rechnen wir damit, dass der Abend spätestens gegen 24 Uhr enden wird", sagt Miro Berbig.