Demonstranten fordern mehr Transparenz in der Massentierhaltung. Landwirte richten Fenster ein, um den Blick in die Ställe zu ermöglichen.

Sprötze. Fünf Monate nach einem Brandanschlag in Sprötze (Kreis Harburg) ist der wieder aufgebaute Hähnchenmaststall eröffnet worden. Eine vier Quadratmeter große Glasscheibe soll künftig von einem eigens eingerichteten Besucherraum aus angemeldeten Gruppen den Einblick in den Stall gewähren.

Diese Einrichtung sei die erste ihrer Art in Norddeutschland, hieß es bei der Eröffnungsfeier mit rund 200 Gästen. Die Betreiberfamilie Eickhoff, Landvolk und Agrarwirtschaft wollen so Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. "Wir Landwirte haben nichts zu verbergen", sagte Malte Eickhoff, 23.

Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium kündigte bei der Eröffnung Verbesserungen beim Tierschutz auf Niedersachsens Höfen an. "Schwarze Schafe müssen herausgeholt werden", sagte Ripke "Die wenigen, die den Berufsstand schädigen, werden sanktioniert." Das Modell sehe auch eine verbesserte Darstellung niedersächsischer Tierhaltung nach außen vor. Details werde der designierte Minister Gert Lindemann (CDU) im Januar 2011 bekannt geben.

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Die Anlage in dem Buchholzer Ortsteil war am 30. Juli bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Schaden betrug 500 000 Euro. Trotz einer Belohnung von 25 000 Euro wurden die Täter bislang nicht ermittelt. Tiere waren nicht zu Schaden gekommen, weil die Mastanlage noch nicht in Betrieb war. Zuvor hatten Tierschützer tagelang gegen den Bau protestiert.

In dem 82 Meter langen und 22 Meter breiten Neubau sollen 36 000 Masthähnchen untergebracht werden. Die ersten sollen in den nächsten Tagen eintreffen. (dpa)