Der Wehrbeauftragte des Bundestages Hellmut Königshaus glaubt, dass die Gorch Fock wieder in See stechen wird. Das Schiff sei gerettet.

Kiel. Das Segelschulschiff "Gorch Fock" scheint gerettet. "Ich glaube, dass die ,Gorch Fock' wieder in See stechen wird, wenn alle Untersuchungen abgeschlossen und die nötigen Verbesserungen der Sicherheitsvorkehrungen und der Ausbildung umgesetzt sind", sagte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, gestern dem Abendblatt. Er wolle den Ergebnissen der noch laufenden Untersuchungskommissionen aber nicht vorgreifen, betonte der FDP-Politiker nach einem Geheimbesuch auf dem in Kiel liegenden Dreimaster.

Die Marine plant fest mit der "Gorch Fock". Die 263 neuen Kadetten, die ihren Offizierslehrgang am 1. Juli beginnen, sollen ihre Segelvorausbildung im Herbst in Flensburg auf dem Schulschiff erhalten und auch in die Masten aufentern. Grund: Der geplante Übungsmast an Land wird vermutlich erst später errichtet. Trotz der kurzzeitigen Verlegung der "Gorch Fock" nach Flensburg bleibe Kiel natürlich der Heimathafen des Schulschiffs, teilte die Marine mit.

Unterdessen stehen die Untersuchungen der Marine zum Tod einer Offiziersanwärterin auf dem Schiff vor dem Abschluss. Die Havarie-Kommission will ihren Bericht Ende Juni, die Pommerin-Kommission das Ergebnis ihres "Gorch Fock"-Checks Ende Juli vorlegen. Die Kommission unter Vorsitz des Historikers Reiner Pommerin will dabei auch klären, ob und wie Offiziersanwärter sinnvoll auf dem Dreimaster ausgebildet werden können. Im Anschluss entscheidet der Bundestag über die Zukunft des Schiffs.