Aufsichtsratsvorsitzender Hilmar Kopper bekräftigt seine Loyalität gegenüber dem scheidenden Vorstandchef Dirk Jens Nonnenmacher.

Hamburg. Der Aufsichtsratsvorsitzende der krisengeschüttelten HSH Nordbank, Hilmar Kopper, hat in einem Rundumschlag den Umgang von Justiz und Politik mit der Landesbank scharf attackiert - und seine Loyalität gegenüber dem scheidenden Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher bekräftigt. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" kritisierte der frühere Chef der Deutschen Bank, die staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen liefen seit zwei Jahren und hätten zu nichts geführt. "Das ist doch ein Trauerspiel für die hiesige Rechtspflege." Auch die Mehrheitseigner Hamburg und Schleswig-Holstein bekamen ihr Fett weg. "Die Krux der HSH im Markt sind die Eigner."

Beide Landesregierungen wollten das gestern nicht kommentieren. Parlamentarier aus Hamburg und Schleswig-Holstein wiesen die Verbalattacken des obersten Kontrolleurs der Bank aber in aller Deutlichkeit zurück. "Er schießt über das Ziel hinaus. Die Kritik geht ins Leere", sagte der Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordnete und Vorsitzende des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur HSH Nordbank, Harald Krüger, dem Abendblatt. "Ohne die Länder und deren Garantien hätte die Bank nicht überlebt." Die Landesbank hatte in der Finanzkrise ein Defizit von 2,8 Milliarden Euro gemacht und musste von den Eignern mit Milliarden-Spritzen gerettet werden.