Die Duckomenta in Hildesheim zeigt mehr als 300 geflügelte Werke der Kunstgeschichte. Duckfretete und Dötzi sind nur einige der Objekte.

Hildesheim. Duckfretete und Dötzi gehören zum historischen Federvieh. Kaiserin Sissi auch. Sie ist keine Schnepfe, sondern eine Ente. Mehr als 300 geflügelte Werke sind demnächst im Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim zu sehen. Mit der neuen Ausstellung " Duckomenta - Welt.Kultur.(Enten-)Erbe" sollen die Besucher auf eine ungewöhnliche Zeitreise mitgenommen werden, verspricht das Museum. Fundstücke aus Archäologie und Kulturgeschichte erzählen augenzwinkernd vom Siegeszug der Enten von der Urzeit bis zur Gegenwart. Die Werke sind vom 12. September 2010 bis 1. Mai 2011 in Hildesheim zu sehen.

Und nicht einmal das Weltall ist vor der Verbürzelung sicher. Der Satz "Ein kleiner Schritt für einen Mann, ein großer für die Menschheit" muss nun wohl umgeschrieben werden - der erste Abdruck im Mondstaub stammt, fotografisch klipp und klar belegt, von einer Ente. Die Begründung dafür: Die Enten hatten etwa in der Mitte des 20. Jahrhunderts endgültig den Schnabel voll von der Ignoranz der Menschen, sie machten die Flatter, zurück in den Weltraum, aus dem sie einst kamen.

Die Idee zu diesem Spaß hatte der Kunstsoziologie-Professor Eckart Bauer. Im Lauf der Jahre kamen Hunderte von Kunstwerken und Zivilisationszeugnissen zusammen, die auf Ausstellungen besichtigt und belächelt werden können. So posiert zum Beispiel eine Ente als Leonardo da Vincis "Mona Lisa" oder als "Goethe in der Campagna".

Nicht auf den Hund, sondern auf die Ente gekommen ist die Berliner Künstlergruppe interDuck. Ihre Mitglieder vollenten seit mehr als zwei Jahrzehnten in hintersinniger Handarbeit Meisterwerke der Kunstgeschichte, indem sie überall dort Enten platzieren, wo Enten es verdient haben. Strenggläubige Donaldisten, für die unsere Welt ohnehin nur aus schlechten Kopien Entenhausens besteht, fühlen sich von dem Ergebnis bestätigt.

Für alle anderen ist die Ausstellung, die in Hildesheim zu sehen sein wird, ein Paralleluniversum. Das Bild "Frühstück im Grünen", bevölkert mit sich entspannt lümmelndem Federvieh, stammt nicht mehr von Manet, sondern von Manente; der "Blaue Reiter" von Marc und Kandinsky wird zur Künstlergruppe "Die blaue Ente".