Kiel/Hannover. Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) haben deutschlandweit rund 600 Bordelle durchsucht, darunter auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Ziel der Aktion war es, Opfer von Menschenhandel aus Westafrika zu identifizieren und Hinweise auf die Hintermänner zu erlangen. Nach bisherigem Stand haben die Fahnder rund 100 Frauen aus Westafrika ermittelt, die zur Prostitution gezwungen wurden.

Laut BKA wird Menschenhandel in Westafrika seit Jahren betrieben. Es gebe ein organisiertes Netz aus Zuhältern, Geldwäschern, Passverleihern, Fälschern und Schleusern, die Frauen anwerben und unter falschen Versprechungen nach Europa lockten. Hier würden sie dann mit Gewalt zur Prostitution gezwungen. "Viele Opfer scheuen den Kontakt zu den Strafverfolgungsbehörden, sodass zahlreiche Straftaten im Verborgenen bleiben", sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke. Die Opfer würden nun professionell betreut.