Berlin. Bundesfinanzminister Christian Lindner ist neuer Oldenburger Grünkohlkönig. Der FDP-Politiker löst Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ab - die bislang am längsten amtierenden Regentin überhaupt. Der Wechsel erfolgte am Montagabend beim traditionellen „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin.

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist neuer Oldenburger Grünkohlkönig. Der FDP-Politiker löst Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) ab - die bislang am längsten amtierenden Regentin überhaupt. Der Wechsel erfolgte am Montagabend beim traditionellen „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin.

Lindner berichtete bei seiner Antrittsrede, dass er Grünkohl liebe. Besonders befriedigend sei zudem, dass er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nun endlich etwas voraus habe. „Denn mein Chef war schon vor mir im Finanzministerium. Der war vor mir Generalsekretär einer Traditionspartei. Der hat vor mir eine Hamburgerin geheiratet“, sagte er am Montagabend. Aber Grünkohlkönig, das sei selbst Scholz noch nicht gewesen. Giffey sagte, dass ihr Oldenburg während ihrer langen Regentschaft unglaublich ans Herz gewachsen sei.

Das sogenannte Kurfürsten-Kollegium hatte Giffey im März 2020 zur Kohlkönigin gewählt. Damals war sie noch Bundesfamilienministerin. Nachdem die Traditionsveranstaltung wegen der Corona-Pandemie 2021 und 2022 abgesagt werden musste, war sie weiter im Amt geblieben. Traditionsgemäß wird das Zepter eigentlich bereits nach einem Jahr weitergereicht - mit all seinen Pflichten: Der neue Regent muss dem Oldenburger „Kohlvolk“ demnach mindestens einen Besuch abstatten.

Vor der Kür des neuen Kohlkönigs ließ Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) den rund 270 Gästen Deftiges auftischen: Rund 200 Kilogramm Bio-Grünkohl und rund 240 Kilogramm Pinkel, Kassler, Kochmettwurst und Speck. Heruntergespült wurde das nicht ganz leichte Essen mit herbem Bier. Schnaps sollte bei der Verdauung helfen.

Ausgerichtet wurde das 64. Grünkohlessen von der Stadt Oldenburg. Sie nutzt den Abend seit 1956 zur Kontaktpflege in Berlin. Schon als Bonn noch Hauptstadt war, etablierte sich das Essen als Politpromi-Treff. Vor der Corona-Pandemie war es nur wegen der Hochwasserkatastrophe 1962 und während des Golf-Kriegs 1991 ausgefallen.

Aber auch das Kohlessen geht mit der Zeit: Erstmals gab es in diesem Jahr ein veganes und glutenfreies Grünkohlgericht. Nach Stadtangaben hatten etwa zehn Prozent der Gäste sich für die vegane Alternative - serviert mit veganen Bratwürsten und Bio-Kartoffeln - angemeldet.