Hannover. Feuerbestattungen gelten im islamischen Bestattungsritus als Tabu. Die Angehörigen haben die Polizei eingeschaltet.

Nach einer Verwechslung zweier Leichen an der Medizinischen Hochschule Hannover ist aus Versehen ein Muslim eingeäschert worden. „Die MHH bedauert die Verwechslung zutiefst, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen“, sagte ein Sprecher der Medizinischen Hochschule am Freitag.

Feuerbestattungen gelten im islamischen Bestattungsritus als Tabu. Die Polizei ist eingeschaltet.

Leiche eines Muslims versehentlich eingeäschert – Polizei eingeschaltet

Die Leiche des 71 Jahre alten türkischen Staatsbürgers war am vergangenen Freitag im Krematorium verbrannt worden, wie die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtete. Eigentlich sollte der Leichnam eines 81-Jährigen aus der Region Hannover eingeäschert werden.

Am Montag war dann die Beisetzung mit der Urne und dem falschen Verstorbenen. Die Leichen waren nach dpa-Informationen Anfang Dezember in der MHH verwechselt worden. Der Irrtum wurde bemerkt, als der vermeintliche Leichnam des 71-Jährigen für die Beisetzung vorbereitet werden sollte.

Die Angehörigen des irrtümlich verbrannten 71-Jährigen haben die Polizei eingeschaltet. „Wir stehen im Austausch mit den Angehörigen beider Familien“, bestätigte ein Sprecher der Polizei Hannover. Es gebe aber keine strafrechtlichen Ermittlungen, da es keinen Hinweis auf eine vorsätzliche Tat gebe. „Wir betrachten aber die Arbeitsabläufe bei den Obduktionen in der MHH“, sagte der Sprecher.