Norden. Bilder von Wangerooges weggespültem Badestrand sorgten Anfang Februar für Aufsehen. Nun liegt die Schadensbilanz vor.

Sturmfluten haben in den zurückliegenden Monaten Dünenabbrüche und Strandrückgänge auf allen ostfriesischen Inseln verursacht. Nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sorgte dafür insbesondere eine ungewöhnliche Kette an Sturmfluten mit Wasserständen von bis zu zwei Metern über dem mittleren Tidehochwasser. Danach hatten im Februar Bilder von Wangerooges weggespültem Badestrand für Aufsehen gesorgt.

Mehr als neun Millionen Euro sollen für Küstenschutzmaßnahmen auf den Inseln ausgegeben werden - das Geld stammt aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" von Bund und Ländern. Konkreten Handlungsbedarf gibt es dem NLWKN zufolge auf Wangerooge, Juist und Langeoog.

Nach Sturmfluten: Insel Langeoog rüstet sich

Die Insel Langeoog stehe 2020 besonders im Fokus: Bereits 2017 und 2018 waren dort der Strand sowie ein Sanddepot, das die eigentliche Schutzdüne schützen soll, aufgespült worden. Dieser Sand wurde aber durch Sturmfluten auf einer Länge von rund 700 Metern vollständig, an den anderen Stellen zum Teil abgetragen. Ab dem Frühsommer sollen mehr als 700.000 Kubikmeter Sand auf einer Länge von knapp zwei Kilometern aufgespült werden.

Mit den Maßnahmen will der NLWKN die Sturmflutsicherheit auf den Inseln bis zur kommenden Sturmflutsaison zwischen Oktober und April wiederherstellen.

Auf Juist soll eine Dünenlücke geschlossen werden. Mit rund 15.000 Kubikmetern Sand werde die vorhandene Schutzdüne verstärkt und geschlossen, so der NLWKN. Anschließend soll der sensible Naturraum mit Strandhafer bepflanzt werden.

Weniger Sand auf Wangerooge wegen der Coronakrise

Die Sturmfluten im vergangenen Winter trugen auch auf Wangerooge ein vorgelagertes Sanddepot vor Dünen in großen Teilen ab. Zum Schutz des eigentlichen Dünenkörpers sind dem NLWKN zufolge rund 30.000 Kubikmeter Sand auf einer Länge von circa 600 Metern erforderlich.

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Daneben lässt die Kurverwaltung der Insel etwa am Hauptstrand auf eigene Kosten Sand aufschütten - unter anderem, um dort Strandkörbe aufstellen zu können. In der Coronakrise mit aktuell keinem Tourismus und ausbleibenden Einnahmen werde allerdings weniger Sand als ursprünglich geplant verteilt, hatte Bürgermeister Marcel Fangohr (parteilos) angekündigt.