Salzgitter. Ein 68-Jähriger wird verdächtigt, die Schüsse auf das Mädchen in Salzgitter abgefeuert zu haben. Er äußerte sich am Dienstag zum Fall.

Nach den Schüssen auf ein zwölfjähriges Mädchen im niedersächsischen Salzgitter hat ein 68-Jähriger eingeräumt, in der Silvesternacht eine Waffe abgefeuert zu haben. Die Hintergründe sind nach Justizangaben vom Dienstag noch unklar.

Nach bisherigen Erkenntnissen habe der Mann aus der Türkei die Waffe ohne waffenrechtliche Erlaubnis besessen, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. „Es gibt gegenwärtig keine Hinweise auf Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen zwischen den Beteiligten“, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Der Tatverdacht gegen zwei weitere zunächst festgenommene Männer hatte sich nicht erhärtet.

Insgesamt 21 Schüsse abgegeben

Die Polizei stellte am Tatort mehrere Patronenhülsen sicher.
Die Polizei stellte am Tatort mehrere Patronenhülsen sicher. © dpa | Rudolf Karliczek

Die Zwölfjährige war in der Silvesternacht auf dem Gehweg vor dem Haus ihrer Eltern von einer Kugel im Oberkörper getroffen worden.

Dem Mädchen geht es nach einer Notoperation wieder besser. Sie könne schon bald auf die Normalstation verlegt werden, hieß es am Dienstag aus dem Krankenhaus in Wolfenbüttel. „Was ihren Gesundheitszustand betrifft, sind wir beruhigt“, sagte ein Klinik-Sprecher. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft traf ein Schuss die Zwölfjährige unterhalb der linken Schulter.

Nach den bisherigen Ermittlungen sollen in der Silvesternacht 21 Schüsse zunächst aus dem Fenster eines Cafés und wenig später von einem Bürgersteig abgefeuert worden sein. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei der Tatwaffe um eine Neun-Millimeter-Pistole. Waffe und am Tatort gefundene Patronenhülsen wurden sichergestellt. Experten der Spurensicherung untersuchten auch am Dienstag den Tatort.

Verdacht des versuchten Totschlags

Zeugenaussagen brachten die Ermittler auf die Spur des 68-jährigen Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig geht von einem Vorsatz aus und stellte beim Amtsgericht Salzgitter einen Antrag auf Erlass eines Haftbefehls. „Ob konkret gezielt auf das Mädchen geschossen wurde, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben“, sagte ein Sprecher.

Nach derzeitigem Stand werde aufgrund des Verdachts des versuchten Totschlags ermittelt. Bei der Festnahme soll der Mann leicht alkoholisiert gewesen sein.

In der Silvesternacht 2015 hatte im bayerischen Unterschleichach ein Mann mit einem Kleinkaliber-Revolver um sich geschossen. Dabei traf er die elfjährige Janina tödlich, als sie mit Freunden auf der Straße feierte. Das Landgericht Bamberg verurteilte ihn später zu zwölfeinhalb Jahren Haft, weil er mit seinen Schüssen den Tod der Elfjährigen billigend in Kauf genommen hatte. (dpa)